Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Hongkonger Proteste gegen ein neues Gesetz
Ausgerüstet mit Regenschirmen gehen viele Menschen im asiatischen Hongkong auf die Straße. Sie demonstrieren gegen ein geplantes Gesetz. Ihr Protest ist sehr besonders.
Die Stadt Hongkong liegt in China – und trotzdem gehört sie nicht richtig zu dem asiatischen Land. Denn in Hongkong gelten oft eigene Regeln. Viele Menschen wollen, dass das so bleibt. Sie befürchten aber, dass China durch ein geplantes Gesetz mehr Einfluss bekommen könnte.
Früher wurde Hongkong von Großbritannien regiert. Doch vor etwa 20 Jahren ging Hongkong an China. Damals einigte man sich auf Sonderrechte für die Stadt. Es ist dort zum Beispiel leichter als in China, seine Meinung zu sagen. In China werden Leute, die anders denken als die Regierung, oft bestraft. Trotzdem sind einige Hongkonger unzufrieden, etwa weil es keine freien Wahlen gibt. Worum geht es bei dem geplanten Gesetz? Wird jemand beschuldigt, ein Verbrechen begangen zu haben,
kommt er vor Gericht. Was aber, wenn er sich in einem anderen Land befindet? In solchen Fällen kann das eine Land das andere Land bitten, den Menschen auszuliefern, also ins eigene Land zu bringen. Für so etwas gibt es oft Verträge. Das geplante Gesetz in Hongkong soll nun regeln, dass Leute von Hongkong an China ausgeliefert werden können.
Doch die Gerichte in China sind nicht unabhängig. Die Richter hören auf die Politiker. Viele Demonstranten befürchten: Das geplante Gesetz wird dafür benutzt, Menschen aus Hongkong einzuschüchtern, wenn diese anders denken als Chinas Regierung. So versuche die Regierung, mehr Einfluss in Hongkong zu bekommen. In dieser Woche blockierten die Dmeonstranten den Ort, an dem Politiker über das Gesetz reden wollten. Polizisten versuchten, die Demonstranten zu vertreiben. Diese wehrten sich. Mit ihren Regenschirmen schützten sie sich gegen Tränengas. Trotz allem plant die Regierungschefin von Hongkong, das Gesetz nächste Woche fertig zu bekommen.