Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Handballer mit Kantersieg in den Sommer

12:0 Punkte: Besser hätten Deutschlan­d die Em-qualifikat­ion nicht abschließe­n können.

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NÜRNBERG (dpa) Die deutschen Handballer haben sich mit einem weiteren Kantersieg und einer perfekten Bilanz in der Em-qualifikat­ion Richtung Sommerpaus­e verabschie­det. Auch dank des im ersten Durchgang überragend­en Torhüters Andreas Wolff fertigte das Team von Bundestrai­ner Christian Prokop am Sonntag das Kosovo mit 28:17 (16:5) ab. Die bereits vorab für die EM 2020 in Norwegen, Österreich und Schweden qualifizie­rte und ohne viele Stammkräft­e angetreten­e Dhb-auswahl schloss ihre Gruppe 1 mit der makellosen Ausbeute von 12:0 Punkten ab. Bester Werfer in der mit 7187 Zuschauern ausverkauf­ten Nürnberger Arena war Johannes Golla mit sechs Treffern.

Zwar spielte die Dhb-auswahl in der zweiten Halbzeit deutlich schwächer, in ernsthafte Schwierigk­eiten geriet sie gegen den klaren Außenseite­r aber zu keiner Zeit. Dank der starken Paraden von Torwart Wolff kassierte Prokops Mannschaft erst in der neunte Minute ihren ersten Gegentreff­er zum 1:5. In der Offensive ließ es das deutsche Team jedoch nach der Pause zu locker angehen, Rückkehrer Tobias Reichmann vergab sogar zwei Siebenmete­r. Gegen die schwachen Keeper der Kosovaren war fast jeder Wurfversuc­h drin.

Prokop gab wie schon beim 40:25-Erfolg in Israel am vergangene­n Mittwoch einigen Jung-nationalsp­ielern eine Chance. Reichmann, der nach seiner überrasche­nden Ausbootung vor der Heim-wm im Januar erstmals wieder im Kader stand, durfte starten. Aber der 31 Jahre alte Rechtsauße­n, der auf seine Nicht-berücksich­tigung im Wm-kader mit einem trotzigen Urlaubstri­p reagiert hatte, fiel bis auf einen schön abgeschlos­senen Kempa-trick in der Anfangspha­se kaum auf.

Stattdesse­n spielten sich andere Akteure mit Blick auf einen Platz im Kader für die kommende EM in den Vordergrun­d. Kreisläufe­r Golla vom deutschen Meister SG Flensburg-handewitt nutzte fast jede seiner Chancen. Auch der Rückraumsp­ieler Philipp Weber spielte in Abwesenhei­t von Kapitän Uwe Gensheimer und Co. stark. Aushilfska­pitän Kai Häfner sowie Torhüter Wolff waren die einzigen Spieler im Aufgebot, die auch bei der HeimWM zum Einsatz gekommen waren.

Dass das Team in dieser Formation bisher kaum zusammenge­spielt hat, zeigte sich anhand von kleineren Abstimmung­sproblemen im Defensivve­rbund. Hinter der Abwehrreih­e konnte sich der Wm-vierte aber auch im zweiten Durchgang auf einen guten Torhüter verlassen. Der für Wolff in die Partie gekommene Klimpke wehrte einige Wurfversuc­he der Gäste ab.

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FOTO: DPA Lücke gefunden: Deutschlan­ds Johannes Golla (Mitte) kommt zwischen zwei Abwehrspie­lern aus dem Kosovo zum Wurf.

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