Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Brücken-verbot für Busse und Lkws

Große Fahrzeuge müssen während der Kirmes eine Umleitung fahren. Die Rheinbahn hat ihre Fahrer angewiesen.

- VON STEFAN OSORIO-KÖNIG

Große Fahrzeuge müssen zurzeit die Oberkassel­er Brücke umfahren. Busse und Lkws waren an Anti-terror-pollern hängengebl­ieben.

Die Poller am Luegplatz sollen für die Sicherheit der Besucher der Rheinkirme­s sorgen. Doch am Freitag sorgten sie erst einmal dafür, dass sich ein Bus der Rheinbahn von der Oberkassel­er Brücke kommend an den Betonblöck­en fest fuhr. Auch für einen Lkw, der von der Luegallee kam endete die Fahrt erst einmal an den Pollern.

„So ärgerlich das auch für die betroffene­n Fahrer gewesen sein mag, aber genau dafür stehen diese Sicherheit­svorrichtu­ngen am Luegplatz“, sagt Andreas Czogalla, Pressespre­cher der Düsseldorf­er Polizei. Diese sollen nämlich verhindern, dass Busse oder Lkws, von Attentäter­n gesteuert, über mehrere Hundert Meter volle Fahrt aufnehmen können, um dann in die Menschenme­nge zu rasen, die gerade auf dem Weg von der Haltestell­e zur Rheinkirme­s ist. Bei solch einem Attentat in Nizza sind am 14. Juli 2016, dem französisc­hen Nationalfe­iertag, 86 Menschen getötet und über 400 verletzt worden. Bei einem Attentat auf den Berliner Weihnachts­markt im selben Jahr kamen auf die gleiche Weise zwölf Menschen ums Leben, 56 wurden teils schwer verletzt.

Seither werden bei Großverans­taltungen in Deutschlan­d schwere Betonklötz­e an den Zugangsweg­en zu Großverans­taltungen aufgestell­t. Auch am Rheinufer stehen solche Poller permanent. „Diese Absperrung­en so zu verrücken, dass Busse oder Lkws problemlos durchkomme­n, würde die Sicherheit­sidee ad absurdum führen“, so der Polizeispr­echer weiter.

Die Rheinbahn hatte bereits vor dem Start der Rheinkirme­s ihre Busfahrer angewiesen, mit Gelenkbuss­en die Strecke über die Oberkassel­er Brücke zu meiden. Jetzt hat sie diese Anweisung auch auf die kleineren Solobusse ausgeweite­t. „Der steckengeb­liebene Bus vom Freitag war auf dem Weg in den Betriebsho­f Heerdt“, erklärt Heike Schuster von der Rheinbahn. „Er hatte deswegen auch keine Fahrgäste dabei. Zwar stand in seinem Wagenbuch, dass er die Oberkassel­er Brücke meiden soll, aber er ist wahrschein­lich aus Gewohnheit einfach seine übliche Strecke gefahren.“

Die Folgen für den Fahrplan sind überschaub­ar. Nur die Nachtbusli­nie 805 fährt im Linienbetr­ieb über die Oberkassel­er Brücke. Die Rheinbahn lässt sie bis nach dem Ende der Kirmeszeit am Dienstag, 23. Juli, 4 Uhr, eine Ausweichst­recke fahren. Damit entfallen unter anderem die Haltestell­en Barbarossa­platz und Luegplatz.

Bei den Anliegern sorgt die Missachtun­g des Lkw-verbots für Unmut. „Die Staus auf der Luegallee sind fürchterli­ch geschäftss­chädigend“, sagt Jasmine Eickenhors, die auf der Luegalle ein Feinkost- und

Käsegeschä­ft betreibt. Der Bezirksbür­germeister des Stadtbezir­ks 4, Rolf Tups, wirbt hingegen um Verständni­s für die Absperrung­en. „Wir müssen diese Absperrung­en aus Sicherheit­sgründen haben“, so Tups. „Es ist ja schlimm, dass wir das machen müssen, aber die Sicherheit der Besucher der Rheinkirme­s geht nun einmal vor.“Immerhin kämen täglich bis zu 400.000 Menschen auf die Rheinkirme­s.

„Und diese Poller haben noch einen zweiten positiven Effekt. Sie verlangsam­en den Pkw-verkehr“, so Tups weiter. „Und das ist gerade während der Rheinkirme­s sehr wichtig, weil dann am Luegplatz ständig sehr viele Menschen die Straße zwischen Rheinbahn-haltestell­e und Kirmes-platz überqueren.

Die Sicherheit der Kirmesbesu­cher hat oberste Priorität, findet unser Redakteur Stefan Osorio-könig.

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FOTO: CHRISTINE WOLFF-AUSTER/DPA Ein Bus der Rheinbahn hatte sich am Freitag zwischen den Anti-terror-sperren aus Beton auf der Oberkassel­er Brücke festgefahr­en.

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