Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Werberat prüft Füchschen-plakat
Über eine Kampagne der Düsseldorfer Altbier-brauerei gibt es mehrere Beschwerden.
DÜSSELDORF (ujr/jco) Eine Plakat-kampagne der Düsseldorfer Altbier-brauerei Füchschen beschäftigt den Deutschen Werberat. Wie das Gremium der Nachrichtenagentur dpa bestätigte, sind mehrere Beschwerden zu dem Motiv eingegangen. Zuvor hatten sich 15 weibliche Landtagsabgeordnete in einem gemeinsamen Brief bei der Brauerei über die aus ihrer Sicht sexistische Werbung beschwert. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Düsseldorf und mehrere Bürger hatten sich kritisch zu Wort gemeldet.
Das Plakat zeigt eine blonde Füchsin, die auf einem Grillrost schaukelt und eine Gabel mit einem Steak in der Hand hält, kombiniert mit dem Slogan „Medium rare oder richtig durch nehmen?“. Die Brauerei ist für ihre comicartigen Werbeplakate mit provokanten Sprüchen und sexuellen Anspielungen bekannt.
Brauerei-chef Peter König hält die Kritik an dem Plakatmotiv für übertrieben. Er könne in dem umstrittenen Entwurf keine Objektivierung von Frauen oder ihre Herabwürdigung zum Sex-objekt entdecken, sagte er unserer Redaktion. Selbstverständlich beabsichtige er auch keine Relativierung von Vergewaltigungen. Die Behandlung des Themas durch den Werberat sehe er gelassen. Sollte er dazu aufgefordert werden, die Werbung abzuhängen, müsse er nichts unternehmen. „Die Plakate hängen ohnehin nur bis Freitag, dann kommt die nächste Kampagne.“Für das neue Motiv habe man sich das Wort „füchseln“einfallen lassen. Falls der Werberat die Beschwerden als berechtigt einstuft, fordert er die Brauerei auf, das Motiv zu ändern. Rechtlich bindend ist das nicht. Leitartikel