Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
R geben starkes Signal für Integration
Überzeugt. Im Herbst 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung, riefen rund zwei Dutzend Unternehmen aus der Region die gration zu unterstützen. Bilanz nach vier Jahren: Die Initiative hat sich ausgezahlt. Die Neusser Unternehmen wollen daher mit
vorstellen. Er habe sich weitaus mehr Zeit genommen als geplant, erinnert sich Mitinitiator Johann-andreas Werhahn. In Folge der Reise, auf der auch der damalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Dr. Frank-jürgen Weise, ehemaliger Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit besucht wurden, habe sich auch der Kontakt zwischen den Kompass D-mitarbeitern, Jobcenter, Bundesanstalt für Arbeit ( Vorstand NRW Düsseldorf ) und Ausländerbehörden in der Region auf Einladung des Kreisdirektors Dirk Brügge stark intensiviert – oder habe überhaupt erstmals stattgefunden. Der dabei gewonnene Wissenszuwachs bei allen Beteiligten kam unmittelbar wiederum dem „Tagesgeschäft“zugute.
Urkunde als
Dank für die Mitwirkung
Bei allen Erfolgen: Natürlich lief nicht immer alles glatt. Als eines der Hindernisse erwies sich die Genehmigung von Praktika durch das Ausländeramt, berichtet Woschnik. Das Prozedere dauere manchmal vier bis sechs Wochen. Da jeder Schüler aber zwei bis drei Praktika machen sollte, hätte dies das Projekt bedroht. Durch die Berliner Runde habe man dann auch auf regionaler Ebene durch eine bessere Vernetzung schnellere Entscheidungen herbeiführen und das Problem aus der Welt schaffen können. Man ist sehr dankbar für das besondere Engagement der Verwaltungsverantwortlichen.
Engagiert hatte sich auch die Rheinland Versicherungsgruppe – nicht nur mit einem finanziellen Unternehmensbeitrag. Auszubildende sammelten Spenden, auch Pensionäre beteiligten sich an Aktionen. „Wir haben viel erlebt“, sagt Christoph Buchbender. Vorstandsassistentin Gunhild Nagel berichtet von einer Praktikantin, die mit ihrer Art alle begeistert habe. „Sie hat uns gezeigt, wie Flüchtlinge denken.“Es sei wichtig, sich verstehen zu lernen, das sei eine „tolle Erfahrung“gewesen.
Rhein-kreis und Stadt Neuss beteiligten sich ebenfalls an Kompass D – zum Beispiel mit Sachleistungen und Räumen, die sie etwa für Lernorte zur Verfügung stellten. Die Unternehmen hätten „ein starkes Signal gesetzt“, würdigt Bürgermeister Reiner Breuer die Initiative. Sie habe gerade in der Zeit ab 2015, als staatliche Institutionen überfordert wirkten, positiv gewirkt. „Die Initiative ist ein gutes Beispiel für eine gute Zusammenarbeit von Unternehmen und Staat“, sagt Landrat Hans-jürgen Petrauschke (Rhein-kreis Neuss). Er ist sich sicher, dass eine solche Zusammenarbeit nicht überall so gut funktionieren würde. Zum Dank für ihr Mitwirken überreichte Werhahn auf dem Unternehmerforum den beteiligten Firmen, Teilnehmern des Leitungskreises und engagierten Bürgern eine Urkunde, unterzeichnet von Landrat Petrauschke und Bürgermeister Breuer. Die Neusser Unternehmer beließen es jedoch nicht nur beim Rückblick. Sie gaben erneut ein starkes Signal und führen das Projekt damit weiter. Mehr dazu im Artikel „Kompass D-partner wollen Initiative fortsetzen“.