Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Füchschen-chef will aus der CDU austreten
Peter König ärgert sich, dass seine Parteifreundinnen ihn wegen der Kritik an dem Werbemotiv nicht kontaktiert haben.
Brauerei-chef Peter König will wegen des Streits um seine provokante Werbung aus der CDU austreten. Er wirft seinen Parteifreundinnen aus dem Landtag vor, dass sie sich nicht bei ihm gemeldet haben, sondern ihre Kritik in einem Brief geäußert und diesen sogleich öffentlich gemacht haben. „Ich hatte das Schreiben erst heute im Briefkasten. Das ist ganz schlechter Stil.“Er solle als Unternehmer öffentlich fertig gemacht werden, das lasse er sich nicht bieten.
15 Landtagsabgeordnete von CDU, SPD, FDP und Grünen hatten König nahegelegt, das Motiv nicht weiter zu verwenden. Bereits im Juni hatte die städtische Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart das Plakat als frauenfeindlich angeprangert. Zu sehen ist darauf eine Comic-füchsin, sie auf einem Schwenkgrill schaukelt, dazu der Text „Medium rare oder richtig durch nehmen?“
Peter König hält den Protest für völlig überzogen. Die Kampagne mit den Comic-füchschen mache er seit Jahren, sei lebe von frechen Anspielungen, im Internet und auch direkt von Kunden erhalte er viel Zuspruch. Das Partyfass mit dem umstrittenen Motiv werde nun sogar besonders nachgefragt.
Für das nächste Motiv haben man sich das Wort „füchseln“einfallen lassen. Es sei ihm egal, wenn sich dann wieder jemand aufrege. Der Unternehmer kann in dem umstrittenen Entwurf keine Objektivierung von Frauen oder ihre Herabwürdigung zum Sex-objekt entdecken. Selbstverständlich beabsichtige er auch keine Relativierung von Vergewaltigungen. Die Behandlung des Themas durch den Werberat sehe er gelassen. Mehrere Beschwerden sind bei dem Gremium eingegangen. Sollte er dazu aufgefordert werden, die Werbung abzunehmen, müsse er nichts unternehmen, sagt Peter König. „Die Plakate hängen ohnehin nur bis Freitag, dann kommt die nächste Kampagne.“
Düsseldorfs CDU-CHEF Thomas Jarzombek meint, offensichtlich habe Peter König provozieren wollen, die Publicity habe er nun auch. Ob sie ihm nutze, könne er nicht einschätzen. Er selber hätte die Werbung so nicht gemacht, sie sei mindestens hart an der Grenze. Die CDU könne nichts für die Diskussion, und er müsse sie aushalten.