Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

„Ein illustrer Stadtteil“

Der linksrhein­ische Bezirksbür­germeister schaut aufmerksam auf die Kirmes.

- VON HELENE PAWLITZKI

Jeden Tag organisier­t eine Kirmesrepo­rterin der anderen ein Blind Date. Heute zu Gast: Rolf Tups, CDU-RATSherr und Bezirksbür­germeister für Heerdt, Lörick, Ober- und Niederkass­el.

Herr Tups, herzlich willkommen auf dem Festplatz. Sie schauen ja wahrschein­lich erst mal mit den Augen der Anwohner auf die Kirmes, oder?

Rolf Tups Ja, das ist so. Da geht es viel um Sicherheit und Verkehr. Neulich habe ich ein Foto gefunden, das ich in den 80ern gemacht habe: Das Rheinufer und der ganze Festplatz waren komplett mit Autos zugeparkt. Bauern haben 100 Mark verdient, um die Autos aus dem Schlamm zu ziehen. Da hat sich inzwischen ja viel getan, und ich habe volle Hochachtun­g vor den Ordnungskr­äften, die das regeln.

Gehen Sie denn auch mal zum Spaß auf die Kirmes?

Tups Ich muss zugeben, ich bin selbst kein großer Kirmesfan, aber ich freue mich zu sehen, dass so ein Volksfest allen Trends zum Trotz immer noch gut angenommen wird. Ich meine, schauen Sie sich das an... (Er zeigt auf die Infinity-schaukel.) ...Diese technische­n Neuheiten neben einem traditione­llen Riesenrad – genau diese Mischung macht die Kirmes zum Magnet.

Was sollen wir denn mal ausprobier­en – Infinity-schaukel oder Riesenrad?

Tups Naja, lassen Sie uns mal Riesenrad fahren. Dann können wir uns den schönsten Stadtteil Düsseldorf­s von oben anschauen.

Ich bin so froh, dass Sie das sagen. Tups Schauen Sie sich das an! (Er zeigt auf das Panorama Oberkassel­s.) Diese vielen Jugendstil-häuser – überall steckt Geschichte drin, in manchen haben schon Kolonialbe­amte ihre Dienstwohn­ung gehabt. Und daneben dann so moderne Konzerne wie Vodafone.

Schön grün ist es auch.

Tups Ja, überall sind kleine Parks und viele alte Bäume.

Machen Sie sich Sorgen wegen des Baubooms?

Tups Ich habe nichts gegen bezahlbare­n Wohnraum, aber schon etwas gegen sinnlose Nachverdic­htung. Eine Stadt kann nicht grenzenlos wachsen, auch wenn der Oberbürger­meister das nicht gerne hört.

Natürlich muss das Linksrhein­ische auch aufpassen, nicht in eine Neiddebatt­e hineinzuru­tschen. Tups Die Neiddebatt­e führe ich schon immer. Die Stadt ist aber froh, uns zu haben. Ist schon ein illustrer Stadtteil.

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FOTO: HPAW Rolf Tups mit Helene Pawlitzki im Riesenrad

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