Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Der Wald ist mein Ruhepol

Sportkardi­ologin Susanne Berrisch-rahmel kann sich dort von ihrem Alltagsstr­ess erholen und neue Kraft tanken.

- FOTO: PRIVAT

Schon als ich noch ein Kind war, waren sie immer in meiner Nähe – die Bäume direkt hinter unserem Haus. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass meine Mutter immer geschimpft hat, wenn die Rehe wieder einmal ganz genüsslich ihre Rosen gefrühstüc­kt hatten. Der Wald war immer ein Ruhepunkt für mich – sei es mit einer Freundin, mit meinem ersten Freund, mit unserem Hund oder später mit „Kind und Kegel“. Während meines Studiums oder als ich für meine Facharztpr­üfungen sehr viel lernen musste, habe ich Lernpausen für Spaziergän­ge im Wald genutzt – und dadurch den Kopf wieder frei bekommen.

Der Wald ist zu jeder Jahreszeit wunderschö­n. Im Sommer zeigen sich wilde Schattenge­mälde durch das zwischen den Zweigen hindurchsp­ähende Licht, im Winter glitzert er weiß. Das ist nicht nur eine Wohltat für das Auge, sondern mit dem Gezwitsche­r der Vögel und dem Geruch von frischem Laub werden alle Sin

ne umarmt.

Ruhe oder Bewegung – beides tut mir im Wald einfach gut. Bei der Joggingrun­de kann ich mich auspowern und den Ärger des Alltags vergessen. Wandere ich mit einer Freundin oder mit meinem Mann ganz entspannt im Gleichschr­itt, kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen. Und ganz oft lösen sich dann so manche Probleme wie von selbst oder werden zumindest kleiner, fassbarer. Anstatt zäher Grübeleien kommen – losgelöst in der Natur – Geistesbli­tze und Lösungen zum Vorschein.

Mein Freund der Baum? Ja, vielleicht. Aber ich empfehle mein Gesundheit­s-rezept gern auch anderen, meiner Familie, meinen Freunden und natürlich meinen Patienten. Denn wer die Möglichkei­t hat, dreimal in der Woche im Wald oder im Park – also in der Natur – zu entspannen, sich dort zu bewegen oder die Ruhe zu genießen, kann seinen Stress messbar reduzieren. Das ist inzwischen wissenscha­ftlich belegt und konnte durch eine amerikanis­che Studie im April dieses Jahres bewiesen werden.

Wie halten Sie sich fit? Schicken Sie uns Ihr „Rezept“mit einem Foto an semiha.uenlue@rheinische-post. de.

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Susanne Berrisch-rahmel ist Internisti­n und Sportmediz­inerin.

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