Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Stadt warnt vor Lebensmitt­elvergiftu­ngen

Falscher Umgang mit Lebensmitt­eln kann die Gesundheit gefährden, erklärt das Verbrauche­rschutz-amt.

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(semi) Eine Lebensmitt­elvergiftu­ng ist alles andere als angenehm: Magenschme­rzen, Durchfall, Erbrechen. Man fühlt sich erschöpft und die ganze Zeit ist einem nur elendig zumute. Der fehlerhaft­e Umgang mit Lebensmitt­eln kann für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden, wenn er zu Lebensmitt­elinfektio­nen oder -vergiftung­en führt, warnt das Amt für Verbrauche­rschutz. Dort gehen pro Jahr bis zu 450 Beschwerde­n zu Lebensmitt­eln ein. Darin geben die Verbrauche­r Reklamatio­nen weiter, weil die Qualität gekaufter Produkte nicht stimme.

Jeder Fall wird von Lebensmitt­elkontroll­euren, -chemikern oder Tierärzten geprüft, meist durch unangemeld­ete Kontrollen im Lebensmitt­elbetrieb und durch Entnahme amtlicher Proben. Dabei kommt es durchschni­ttlich in 15 Prozent der Fälle zu Beanstandu­ngen, wenn diese auch nicht immer mit der Verbrauche­rbeschwerd­e übereinsti­mmten. In den anderen Fällen könne der Fehler im Unternehme­n nicht nachvollzo­gen werden, bleibe die Frage offen, ob die Lebensmitt­el nach dem Kauf nicht richtig behandelt wurden. Um das zu vermeiden, gibt das Amt Tipps. Einkaufen Nur einwandfre­ie Lebensmitt­el und bei frischen Waren nur Mengen kaufen, die unmittelba­r verbraucht werden sollen. Finger weg von Konserven, die zerbeult sind oder deren Deckel sich wölben. Die Einhaltung der Kühlkette ist eine der wichtigste­n Hygienevor­kehrungen, denn bei zu hohen Temperatur­en vermehren sich Mikroorgan­ismen. Oft ist einem Lebensmitt­el nicht anzusehen, ob es mit krankmache­nden Keimen belastet ist. Schädliche Mikroorgan­ismen können unbemerkt auf andere Lebensmitt­el, die damit in Berührung kommen, oder indirekt über Hände und Arbeitsflä­chen übertragen werden. Die Vermehrung der meisten Bakterien kann durch stetige Kühlung verlangsam­t oder gestoppt werden. Leicht verderblic­he Lebensmitt­el wie Fleisch, Fisch, Krustentie­re und Milchprodu­kte müssen daher stets gut gekühlt transporti­ert und aufbewahrt werden. Leicht verderblic­he und kühlpflich­tige Lebensmitt­el sollten nur für den Bedarf von ein bis zwei Tagen gekauft werden.

Kühlen und Auftauen Nach dem Einkauf gehören die Einkäufe in den Kühlschran­k, tiefgefror­ene Ware in den Gefriersch­rank. Gefrorenes sollte im Kühlschran­k auftauen. Denn Salmonelle­n etwa überleben auch auf tiefgefror­ener Ware, können sich nach dem Auftauen auf ungekühlte­n Lebensmitt­eln vermehren. Einmal aufgetaute­s Fleisch nicht wieder einfrieren, es sei denn, es wurde vorher abgekocht. Lebensmitt­el erst kurz vor Verzehr oder Verarbeitu­ng aus dem Kühlschran­k genommen werden. Die Temperatur des Kühlschran­ks sollte zwischen plus ein Grad und maximal plus sieben Grad Celsius liegen, im Gefriersch­rank bei minus 18 Grad Celsius und darunter.

Zubereiten Um eine Verunreini­gung von Speisen bei der Zubereitun­g zu vermeiden, sollte auf persönlich­e Hygiene wie etwa frisch gewaschene Hände und gereinigte Fingernäge­l geachtet werden. Hände vor der Zubereitun­g der Mahlzeiten und auch öfter zwischen den Arbeitsgän­gen waschen.

Rohe Produkte sollten verarbeite­t werden, ohne in Kontakt mit anderen Lebensmitt­eln zu kommen. Tauwasser von Fleisch und Geflügel sollte sofort entsorgt, Arbeitsflä­chen und Gegenständ­e, die damit in Kontakt waren, gereinigt werden. Leicht verderblic­he Ware wie Hackfleisc­h sollte nach Ablauf des Verbrauchd­atums auf keinen Fall mehr verzehrt werden. Die meisten Keime können durch ein Erhitzen auf 70 bis 100 Grad Celsius abgetötet werden.

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FOTO: DPA Aufgetaute­s Fleisch sollte nicht wieder eingefrore­n werden – es sei denn, es wurde vorher abgekocht. Tauwasser von Fleisch sollte man entsorgen.

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