Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Auf den Spuren von Theodor Fliedner
Die traditionsreiche Geschichte der Kaiserswerther Diakonie wird bei Führungen vorgestellt.
KAISERSWERTH Das Gelände der Kaiserswerther Diakonie ist mit 50 Hektar Fläche sehr groß und wirkt auf den Besucher wie eine eigene kleine Stadt. Wer sich auf dem Areal bewegt, begibt sich auf einen Rundgang durch die Historie und Gegenwart des großen diakonischen Unternehmens, zu dem heute 2300 Beschäftigte zählen. Denn die meisten der historischen Bauten sind über die Jahrzehnte erhalten geblieben, viele werden aber inzwischen ganz anders genutzt, als ursprünglich geplant.
Einen Rundgang durch Historie und Gegenwart der Diakonie bietet die Fliedner-kulturstiftung an. Vom modernen Tagungshotel Mutterhaus, dem ehemaligen Sitz der Schwesternschaft, geht es entlang idyllischer Alleen durch den Disselhoff-park, über den Diakonissenfriedhof bis hin zum Kaiserswerther Markt. Dort befand sich bis 1903 das Zentrum der Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Beim Rundgang wird auch in der Fliednerstraße das berühmte Gartenhaus besichtigt, in dem 1833 die erzieherische Arbeit des Ehepaars Fliedner begann. Die Führung endet im Haus Tabea. Im ersten Stock des Gebäudes befindet sich das einzige Pflegemuseum Deutschlands. Dort wird unter anderem gezeigt, wie durch Theodor Fliedner die professionelle Krankenpflege entwickelt wurde.
Der evangelische Theologe, der 1822 nach Kaiserswerth kam, eröffnete dort mit seiner ersten Frau Friederike 1836 das Mutterhaus – die erste Diakonissenanstalt der Welt. Evangelische Frauen erhielten dort eine qualifizierte Ausbildung zu Krankenpflegerinnen, Gemeindeschwestern, Erzieherinnen und Lehrerinnen.
Die nächste Führung startet am Samstag, 27. Juli, und dauert rund zwei Stunden. Treffpunkt ist um 14 Uhr das Café Schuster am Klemensplatz 5. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eine weitere Führung findet am 26. Oktober statt.