Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
650 Ex-abiturienten treffen sich zum Leibniz-ehemaligenfest
Die Premiere auf dem Schulhof an der Jülicher Straße wurde zu einem unerwarteten Erfolg. Der älteste Teilnehmer hat sein Abitur 1938 gemacht.
PEMPELFORT Auch mit etwas Abstand zum ersten Ehemaligenfest des Leibniz-montessori-gymnasiums war Effi Bikaki noch überwältigt. Minütlich erhielt die Lehrerin und Organisatorin des Festes positives Feedback, in den sozialen Netzwerken häuften sich die Bilder und Videos von dem Abend. „Es war grandios. Wir haben bis 1 Uhr gemacht und mussten die Leute dann bitten zu gehen, weil wir ja noch aufräumen mussten.“
Vor den Weihnachtsferien beschloss sie mit Lehrerkollege Johannes Heck, dass die Schule endlich mal ein Ehemaligenfest ausrichten sollte. Seit Jahresbeginn liefen die Vorbereitungen für diesen Freitagabend. „Wir haben nicht viel Werbung gemacht, sondern auf Mundpropaganda gesetzt. Und die Nachricht hat sich wohl verbreitet wie ein Lauffeuer“, meinte Bikaki. Etwa 650 ehemalige Abiturienten fanden sich bei Livemusik, Bier und Souflaki auf dem Schulhof ein. „Für mich war es auch ein persönliches Anliegen, dass wir Alt und Jung zusammenführen“, ergänzte die Lehrerin, die selbst vor 29 Jahren am LMG ihr Abitur gemacht hat und seit 2000 dort Deutsch und Geschichte unterrichtet.
In der Tat dauerte es nicht lange, bis sich die Jahrgänge vermischten. Zur besseren Vernetzung trug jeder Besucher ein Schild mit seinem Jahrgang an der Brust. Kein Wunder, dass viele bei Hermann Dederichs stehen blieben und einen zweiten verwunderten Blick auf sein aufgeklebtes Schild mit dem Aufdruck „1938“warfen. „Es sieht nicht mehr aus wie früher, aber durch den Krieg ist ja auch viel kaputtgegangen“, erzählte der 98-Jährige. Da war auch Schulleiter Niels Lorenz kurz sprachlos, als er auf Dederichs traf. „Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.“
In Plauderlaune kam Lorenz dann wieder, als er auf seinen Vorgänger Bernd Verfürth traf. Der ehemalige Lmg-schulleiter war von 1991 bis 2013 verantwortlich, ehe Lorenz übernahm. „Ich habe hier kurz nach der Wende angefangen. Das war schon ein harter Kampf um finanzielle Mittel damals“, erinnerte sich Verfürth zurück. „Bis Mitte der Neunziger sollten hier in Düsseldorf ja sogar noch Gymnasien geschlossen werden. Jetzt ist das Gegenteil der Fall und es werden neue Schulen gegründet.“