Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Blütenmeer zur Eisernen Hochzeit
Für Marga und Richard Schmitt aus Garath gab es ein ganz besonderes Geschenk zum Ehrentag: Der Kaktus „Königin der Nacht“stand in voller Blütenpracht.
GARATH (sime) Einmal im Jahr und dann in der Nacht beginnt das Blühwunder. Diesmal pünktlich zu Ehren der Eisernen Hochzeit von Marga und Richard Schmitt aus Garath. Mehr als 50 zarte, helle Blüten zählte das Paar an seinem Kaktus. Die „Königin der Nacht“überraschte die beiden kurz vor ihrem Ehejubiläum am 15. Juli mit einer faszinierenden Fülle.
Sogar die Nachbarn kamen vorbei, um sich das Spektakel anzuschauen. Es ist nur von kurzer Dauer, nach 24 Stunden ist alles vorbei. „Um 23 Uhr ging die Pflanze auf und um Mitternacht war die ganze Blüte da“, sagt Richard Schmitt. Den zehn Jahre alten Kaktus zogen die Schmitts aus einem Ableger groß. Sein botanischer Name ist „Selenicereus grandiflorus“. Die meiste Zeit des Jahres sieht er aus wie ein ganz gewöhnlicher Kaktus.
Fast hätten sie die Blüten verpasst, denn anlässlich ihres Eheversprechens vor 65 Jahren reisen die Schmitts gemeinsam an die Ostsee, um einen ihrer Söhne zu besuchen. Eine große Feier zur Eisernen Hochzeit planen sie nicht. Kennengelernt hatten sich die beiden gebürtigen Düsseldorfer im Esperanto-club 1949 bei einem Sprachkursus. „Wir haben einen Satz auf Esperanto bis heute behalten: Ich kann ohne dich nicht leben“, erzählt Richard Schmitt. 1954 besiegelten sie ihre Liebe. „Wir heirateten standesamtlich auf der Inselstraße und im Jahr danach kirchlich in Lierenfeld“, erläutert Marga Schmitt. Zusammen wohnen, das war damals nur nach der Heirat möglich. 1965 zog die Familie nach Garath, wo das Ehepaar noch immer lebt. Marga und Richard Schmitt haben drei Söhne und zehn Enkelkinder. Ihr gemeinsames Hobby, den Tanz, pflegten sie viele Jahre. „Bis zu seinem Skiunfall“, sagt Marga Schmitt.
Der gelernte Raumausstattermeister Richard Schmitt, der auch Vorsitzender der Bürger- und Interessengemeinschaft BIG in Garath war, trat viele Jahre als Johannes-heesters-imitator auf. „Neulich wurden wir darauf wieder im Aufzug angesprochen“, sagen beide. MEIER