Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Belgier Jasper Stuyven gewinnt die Deutschlan­d-tour

- VON PATRICK REICHARDT

ERFURT (dpa) Jasper Stuyven aus Belgien hat den deutschen Radprofis um Emanuel Buchmann den Gesamtsieg bei der Deutschlan­d-tour weggeschna­ppt. Der 27 Jahre alte Trek-segafredo-profi verteidigt­e am Sonntag auf der 159,5 Kilometer langen Schlusseta­ppe von Eisenach nach Erfurt das Rote Trikot und wird damit Nachfolger des Slowenen Matej Mohoric, der die Rundfahrt im Vorjahr gewonnen hatte. Die Gesamträng­e zwei und drei belegten Tagessiege­r Sonny Colbrelli (Italien) und der Tageszweit­e Yves Lampaert. Die Deutschen hatten mit dem Ausgang diesmal nichts zu tun.

Das Schlussstü­ck mit gleich drei anspruchsv­ollen Bergprüfun­gen wurde nicht zum erwarteten Ausscheidu­ngsrennen, eine weitere Siegchance musste Pascal Ackermann nichtsdest­otrotz schnell abhaken. Nach einem Sturz stieg der 25-Jährige vorzeitig aus. „Wenn man nicht mehr treten kann, dann kann man halt nicht mehr fahren“, sagte Ackermann trotzig.

Aus deutscher Sicht fällt das Fazit gemischt aus. Die Rundfahrt an sich, die 30 Jahre nach dem Mauerfall symbolisch immer wieder die frühere Grenze überquerte, wurde bei bestem Spätsommer­wetter und hunderttau­senden Zuschauern am Streckenra­nd erneut zu einem vollen Erfolg. Sportlich konnten der Tour-de-france-vierte Buchmann, Klassikers­pezialist Nils Politt und Co. die extrem hohen Erwartunge­n und Hoffnungen auf den Gesamtsieg aber diesmal nicht bestätigen.

Zwar hatte sich der Em-bronzegewi­nner Ackermann zum Auftakt in Halberstad­t gleich dominant den ersten Sieg gesichert, dabei sollte es aber auch bleiben. Die wie Klassikere­tappen angelegten Teilstücke nach Göttingen und Eisenach hatten in Super-talent Remco Evenepoel, Tour-held Julian Alaphilipp­e oder den Etappensie­gern Alexander Kristoff und Kasper Asgreen viele bleibende Protagonis­ten. Die deutsche Gilde zählte diesmal trotz couragiert­er Attacken kaum dazu.

Buchmann, der bei der Tour noch am Tourmalet und in den Alpen geglänzt hatte, brachte seine Probleme auf den Punkt: „Im Sprint und für die Bonussekun­den bin ich nicht schnell genug.“Und die Berge, die im Vergleich zu den 2000 Meter hohen Tour-riesen eher anspruchsv­olle Hügel waren, waren nicht schwierig genug für den 26 Jahre alten

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FOTO:DPA Jasper Stuyven (M.), Sonny Colbrelli (l.) und Yves Lampaert (r.).

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