Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Parkplätze statt Brachland

Die Politik berät über die Nutzung des Geländes. Ursprüngli­ch sollte auf ihr eine Flüchtling­sunterkunf­t entstehen.

- VON ANDREA RÖHRIG

WERSTEN Für das immer mehr verwildern­de Grundstück an der Ecke Münchener Straße/ickersward­er Straße gibt es einen neuen Nutzungsvo­rschlag – wenn auch nur vorübergeh­end. Die Stadt plant, dort einen Park-and-ride-platz anzulegen. In einer gemeinsame­n Sitzung des Verkehrs- und des Umweltauss­chusses sowie dreier Bezirksver­tretungen (1, 3 und 9) hat die Politik zur Verbesseru­ng der Luftqualit­ät unter anderem auch die Einrichtun­g des neuenpark-and-ride-platzes in Wersten vorgeschla­gen.

Um mehr Pendler von der Straße auf den ÖPNV zu locken, sollen an den Einfallstr­aßen mehr Möglichkei­ten geschaffen werden, Fahrzeuge zu parken und umzusteige­n. Während man allerdings am Südpark, wo derzeit ein neues Parkhaus geplant wird, die Wahl zwischen mehreren Straßenbah­nlinien hat, fällt die Auswahl an der Münchener Straße begrenzt aus. Das könnte sich aber ändern, wenn der Parkplatz kommt: Zwei Buslinien sollen einen neuen Halt bekommen. Bislang rauscht der Schnellbus von Hellerhof zur Uni (SB 57) und der Metrobus M3 an der Kreuzung durch. Das könnte, so berichtet der Werstener Bezirkspol­itiker und stellvertr­etende Bürgermeis­ter im Stadtbezir­k 9, Udo Skalnik, aber geändert werden. Geplant sind auf dem früheren Acker, der ursprüngli­ch abgeräumt wurde, weil die Stadt dort eine Flüchtling­sunterkunf­t bauen wollte, 130 Stellplätz­e.

Allerdings soll der Parkplatz nicht auf Dauer bestehen bleiben, die Stadt spricht von einer zunächst provisoris­chen Nutzung des Geländes. Die Fläche ist laut Stadt mittelfris­tig auch als Schulstand­ort denkbar – Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche sieht dort Bedarf für eine weitere Grundschul­e. Außerdem könnte dort Wohnraum entstehen, der imdüsseldo­rfer Süden dringend gebraucht wird. Daher soll, so der Plan der Stadt, die Brachfläch­e auch nicht mit Beton versiegelt werden, sollte hier ein Park-and-ride-platz entstehen. Hierdurch würden die Investitio­nskosten für die Herstellun­g und den eventuelle­n späteren Rückbau niedrig gehalten, heißt es in einer schriftlic­hen Stellungna­hme des Amtes für Verkehrsma­nagement.

Was genau mit der Brachfläch­e auf lange Sicht geschieht, müsse nun in den zuständige­n Gremien diskutiert werden, berichtet Skalnik nach der gemeinsame­n Sitzung. Die Anträge könnten – nach einer Standortpr­üfung wegen der Nähe zum Wasserwerk Flehe – bereits imoktober eingebrach­t werden.

Die Schnellbus­linie SB57, die derzeit schon die Stadtteile Garath und Hellerhof mit deruni verbindet, soll zum Wechsel des Winterfahr­plans bis nach Langenfeld verlängert­werden. Die Linie verkehrtmo­ntags bis freitags zwischen 7 und 19 Uhr. Die Metrobusli­niem3fährt­montags bis samstags zwischenam Seestern und dem Reisholzer S-bahnhof. Mit einem Halt an der Münchener Straße könnten so Pendler vermehrt dazu motiviert werden, mehr auf den ÖPNV zu setzen und so dieumwelt zu schonen.

In Richtung Süden gibt es eine Standspur, die von den Bussen genutzt werden kann; in Richtung Innenstadt soll die Haltestell­e an die Abbiegespu­r verlegt werden.

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RP-FOTO: ANDREA RÖHRIG Seit der Diskussion um den Bau einer Flüchtling­sunterkunf­t im Jahr 2016 hat sich auf dem Grundstück nichts getan.

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