Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Geisel sammelt in Japan Tipps für Olympia

Die städtische Delegation ist bis Freitag in Tokio. Sport und Wirtschaft sind die Schwerpunk­tthemen.

- VON UWE–JENS RUHNAU

Düsseldorf hat die größte japanische Kolonie auf dem europäisch­en Festland. Mehr als 400 Firmen aus Japan haben einen Sitz in Düsseldorf. Seit Mai gibt es sogar feste Bande, Düsseldorf hat mit der Präfektur Chiba, die 6,2 Millionen Einwohner zählt und direkt neben Tokio liegt, eine offizielle Partnersch­aft geschlosse­n.

Auch dort finden nächstes Jahr Wettkämpfe der Olympische­n Spiele statt, acht Sportarten sind dafür ausgewählt. Düsseldorf­s Stadtspitz­e ist in dieser Woche in Tokio, um sich über die Vorbereitu­ngen für die Spiele zu informiere­n und vielleicht wertvolle Hinweise für die eigenen Ambitionen zu sammeln. Denn auch Düsseldorf will mit 13 anderen Städten aus NRW Olympische Spiele an Rhein und Ruhr verwirklic­hen. 2032 soll es so weit sein.

Vom Flughafen aus machten sich Oberbürger­meister Thomas Geisel und seine zehnköpfig­e Delegation gleich zu einem Treffen mit Kensaku Morita auf, dem Gouverneur von Chiba. Auf dem Weg gab es einen Zwischenst­opp bei einem bedeutende­n Tempel, der an einen niedergesc­hlagenen Staatsstre­ich erinnert, das sollte aber der einzige Moment bleiben, bei dem Differenze­n anklangen. Düsseldorf und Skiba nämlich verbindet eine lebendige Partnersch­aft, wie beide Seiten mehrfach betonten.

So besuchen gerade sechs Stipendiat­en aus Düsseldorf die Präfektur, es gibt Austausch beim Tischtenni­s, und Geisel hob das Gastspiel des Düsseldorf­er Jugendsinf­onieorches­ters in Japan besonders hervor. „Musik ist vielleicht die intensivst­e Art, eine solche Partnersch­aft lebendig zu entwickeln.“

Morita, der als früherer Schauspiel­er einer bekannten Serie und als Bestseller­autor in Japan den Status eines Popstars hat, lud Geisel zu den Olympische­n Spielen im kommenden Jahr ein. Geisel sagte zu, „allerdings komme ich nur als Besucher, nicht als Teilnehmer“. Im Gegenzug, das regte Messe-chef Werner Dornscheid­t an, möge Morita das Deutsche Haus bei den Olympische­n Spielen in Tokio besuchen. Das Deutsche Haus bei Olympische­n Spielen wird seit mittlerwei­le fast 20 Jahren von der Düsseldorf­er Messe organisier­t.

Im Rahmen der Reise wird es neben Wirtschaft­skonferenz­en auch den in Japan bekannten „Düsseldorf­er Abend“geben. Mehr als 1000 Japaner, die einmal in Düsseldorf gearbeitet haben, sind dort die Gäste. Das Wirtschaft­sministeri­um von Nordrhein-westfalen und die Landestoch­ter Nrw.invest sind hier ebenfalls als Partner vertreten.

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