Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Wie man Gasthörer an der Uni Düsseldorf werden kann
Im Wintersemester starten neben den regulären Studierenden die Gasthörer an der HeinrichHeine-universität. Ihnen stehen viele Veranstaltungen zur persönlichen Weiterbildung offen.
Die Universität steht jedem offen. Zumindest als Gasthörer ist es möglich, an wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen teilzunehmen. „Es gibt keinerlei Zugangskriterien wie Abitur oder Altersgrenzen“, sagt Studienberaterin Katja Wohlfeil in einer Veranstaltung zum Thema „Gasthörer sein an der Heinrich-heine-universität“. Im Vordergrund steht die persönliche Weiterbildung, ohne Prüfungen und Abschlüsse oder Zulassungsbeschränkungen durch den Numerus clausus. Die Motivation für den Unibesuch als Gasthörer ist daher unterschiedlich: „Meistens will man sich einfach noch mal weiterbilden, ein bisschen Wissenschaft tanken, seinen Horizont erweitern und auch Interessen nachgehen, die man zum Beispiel in einem langen Berufsleben vernachlässigt hat.“
Doch auch junge Leute schnuppern auf diese Weise erstmals Campusluft, weil sie etwa auf einen Studienplatz in Medizin warten. „Ich habe mir Vorlesungen rausgesucht, um mein späteres Studienfach kennenzulernen“, sagt eine junge Frau. Andere bereiten sich auf die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben vor. „Wenn ich später nicht mehr arbeite, kann ich mir den Unibesuch gut vorstellen“, sagt Karin Krumm. Ihre Freundin Annelie Witte-schmale, eine ehemalige Schulleiterin aus Dormagen, informiert sich deshalb auch über das Thema „Gasthörerschaft“: „Mich interessiert das Thema Kunstgeschichte“, sagt sie.
100 Euro kostet die Gasthörerschaft pro Semester, ihren Antrag auf Einschreibung müssen die zukünftigen Gasthörer bei der Universität einreichen und die Gebühr überweisen. Die Einschreibefrist dazu endet laut Antragsformular der Uni am 4. Oktober 2019. Für spätere Anträge fällt eine Verspätungsgebühr von zehn Euro an. „Es ist ratsam, sich schnell einzuschreiben“, sagt Katja Wohlfeil. Denn schon Anfang Oktober startet das reguläre Semester mit seinen Veranstaltungen.
Wer sich für das Thema interessiert, kann sich von ihr und Jennifer Rinsche im Studierendenservicecenter SSC über die Abläufe beraten lassen. Für die zukünftigen Gasthörer findet außerdem eine Orientierungsveranstaltung mit kombinierter Bibliotheksführung am 2. Oktober statt. „Die Einladung bekommen die eingeschriebenen Gasthörer zugeschickt.“Ein gedrucktes Verzeichnis der aktuellen Lehrveranstaltungen gibt es nicht mehr. Informationen zu den wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen sind online auf den Seiten der Universität verfügbar.
Ohne Prüfungsdruck und Zeitstress Vorlesungen und diverse Veranstaltungen der Universität zu besuchen, ist das Kennzeichen der Gasthörerschaft. „Bei Seminaren muss man vorher die Dozierenden fragen, ob man teilnehmen darf“, sagen die Studienberater. Bei diesen kleineren Veranstaltungen liegt die Priorität bei den regulär Studierenden. In der Regel sind Sprachkurse nicht im Angebot der Gasthörerschaft enthalten, auch die Zahnmedizin ist außen vor.
Das Klima für die Gasthörer sei gut, so die Erfahrungen. Es gibt aus Sicht der Studienberater wenig Probleme, selbst bei Fächern mit großer Nachfrage oder vielen Studierenden. Wer in der Gasthörerschaft seinen lang gehegten Interessen nachgeht oder sich aus reinem Vergnügen weiterbildet, kann oft flexibel reagieren. „Dann suchen sie sich Veranstaltungen, die weniger voll sind“, empfehlen die Berater. Großes Interesse besteht an Fächern der Philosophischen Fakultät.
Wer nach dem Unialltag etwas unternehmen will, kann als Gasthörer auch Teil des Unichors, -sports oder -orchesters werden. Viele universitäre Angebote können sie so zusätzlich auf dem Campus entdecken.