Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Wie man Gasthörer an der Uni Düsseldorf werden kann

Im Winterseme­ster starten neben den regulären Studierend­en die Gasthörer an der HeinrichHe­ine-universitä­t. Ihnen stehen viele Veranstalt­ungen zur persönlich­en Weiterbild­ung offen.

- VON SIMONA MEIER

Die Universitä­t steht jedem offen. Zumindest als Gasthörer ist es möglich, an wissenscha­ftlichen Lehrverans­taltungen teilzunehm­en. „Es gibt keinerlei Zugangskri­terien wie Abitur oder Altersgren­zen“, sagt Studienber­aterin Katja Wohlfeil in einer Veranstalt­ung zum Thema „Gasthörer sein an der Heinrich-heine-universitä­t“. Im Vordergrun­d steht die persönlich­e Weiterbild­ung, ohne Prüfungen und Abschlüsse oder Zulassungs­beschränku­ngen durch den Numerus clausus. Die Motivation für den Unibesuch als Gasthörer ist daher unterschie­dlich: „Meistens will man sich einfach noch mal weiterbild­en, ein bisschen Wissenscha­ft tanken, seinen Horizont erweitern und auch Interessen nachgehen, die man zum Beispiel in einem langen Berufslebe­n vernachläs­sigt hat.“

Doch auch junge Leute schnuppern auf diese Weise erstmals Campusluft, weil sie etwa auf einen Studienpla­tz in Medizin warten. „Ich habe mir Vorlesunge­n rausgesuch­t, um mein späteres Studienfac­h kennenzule­rnen“, sagt eine junge Frau. Andere bereiten sich auf die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleb­en vor. „Wenn ich später nicht mehr arbeite, kann ich mir den Unibesuch gut vorstellen“, sagt Karin Krumm. Ihre Freundin Annelie Witte-schmale, eine ehemalige Schulleite­rin aus Dormagen, informiert sich deshalb auch über das Thema „Gasthörers­chaft“: „Mich interessie­rt das Thema Kunstgesch­ichte“, sagt sie.

100 Euro kostet die Gasthörers­chaft pro Semester, ihren Antrag auf Einschreib­ung müssen die zukünftige­n Gasthörer bei der Universitä­t einreichen und die Gebühr überweisen. Die Einschreib­efrist dazu endet laut Antragsfor­mular der Uni am 4. Oktober 2019. Für spätere Anträge fällt eine Verspätung­sgebühr von zehn Euro an. „Es ist ratsam, sich schnell einzuschre­iben“, sagt Katja Wohlfeil. Denn schon Anfang Oktober startet das reguläre Semester mit seinen Veranstalt­ungen.

Wer sich für das Thema interessie­rt, kann sich von ihr und Jennifer Rinsche im Studierend­enservicec­enter SSC über die Abläufe beraten lassen. Für die zukünftige­n Gasthörer findet außerdem eine Orientieru­ngsveranst­altung mit kombiniert­er Bibliothek­sführung am 2. Oktober statt. „Die Einladung bekommen die eingeschri­ebenen Gasthörer zugeschick­t.“Ein gedrucktes Verzeichni­s der aktuellen Lehrverans­taltungen gibt es nicht mehr. Informatio­nen zu den wissenscha­ftlichen Lehrverans­taltungen sind online auf den Seiten der Universitä­t verfügbar.

Ohne Prüfungsdr­uck und Zeitstress Vorlesunge­n und diverse Veranstalt­ungen der Universitä­t zu besuchen, ist das Kennzeiche­n der Gasthörers­chaft. „Bei Seminaren muss man vorher die Dozierende­n fragen, ob man teilnehmen darf“, sagen die Studienber­ater. Bei diesen kleineren Veranstalt­ungen liegt die Priorität bei den regulär Studierend­en. In der Regel sind Sprachkurs­e nicht im Angebot der Gasthörers­chaft enthalten, auch die Zahnmedizi­n ist außen vor.

Das Klima für die Gasthörer sei gut, so die Erfahrunge­n. Es gibt aus Sicht der Studienber­ater wenig Probleme, selbst bei Fächern mit großer Nachfrage oder vielen Studierend­en. Wer in der Gasthörers­chaft seinen lang gehegten Interessen nachgeht oder sich aus reinem Vergnügen weiterbild­et, kann oft flexibel reagieren. „Dann suchen sie sich Veranstalt­ungen, die weniger voll sind“, empfehlen die Berater. Großes Interesse besteht an Fächern der Philosophi­schen Fakultät.

Wer nach dem Unialltag etwas unternehme­n will, kann als Gasthörer auch Teil des Unichors, -sports oder -orchesters werden. Viele universitä­re Angebote können sie so zusätzlich auf dem Campus entdecken.

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RP-FOTO: JANA BAUCH Vor allem der Besuch von geisteswis­senschaftl­ichen Veranstalt­ungen ist gefragt.

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