Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Angeblicher Anlagebetrüger streitet Vorwürfe ab
Der 31-Jährige räumte nur geringfügige Taten ein.
(wuk) Der Mann, der durch Betrug einen Schaden von fast 200.000 Euro verursacht haben soll, gab sich gestern beim Landgericht als kleiner Schwindler. Laut Anklage soll der 31-Jährige mit einer Gaunertruppe per Telefonakquise für eine nicht existierende „Van Buren Investment Inc“arglose Kapitalanleger zur Einzahlung von rund 185.000 Euro veranlasst haben. Auch wird ihm vorgeworfen, Online-bestellungen nicht bezahlt und sich Wohnungen durch falsche Angaben erschlichen zu haben.
Nur die beiden letzten Punkte räumte er bei Prozessauftakt ein. Mit den Telefonbetrügereien und der dabei erzielten Beutesumme habe er nichts zu tun gehabt. Als Computer-experte habe er einem Bekannten für 2000 Euro nur eine Internetseite erstellt – „für ein Beratungsunternehmen im Bereich der Finanzen“, wie er angab. Von einer „Bad Bank“, die wertlose Aktien gegen geringes Aufgeld angeblich in Apple-aktien umtauschen könne, habe er nichts geahnt, und auf der Webseite habe davon auch nichts gestanden. Was die Inhaber der Seite daraus gemacht haben könnten, wisse er nicht.
Für ihn sei nach beruflichen Fehlschlägen nur wichtig gewesen, sich durch kleine Aufträge im It-bereich über Wasser zu halten. Als auch das nicht gelang, habe er sich mit gefälschten Dokumenten drei Wohnungen verschafft, deren Miete er sich nicht leisten konnte. Aus Geldnot sei es auch zu unbezahlten Bestellungen bei Versandhäusern gekommen. Nach seiner Rechnung habe er dadurch aber höchstens 9.000 Euro Schaden angerichtet. Das wollen die Richter an den nächsten Prozesstagen prüfen.