Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Welche Sehhilfe passt wann?

Gegen Fältchen helfen Cremes, gegen graue Haare Farbe – und gegen schlechter werdende Augen Brillen oder Kontaktlin­sen. Doch das Angebot ist groß. Das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) gibt einen Überblick zu den verschiede­nen Sehlösunge­n.

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Nahbrille zum Lesen Ab Mitte 40 verliert die Augenlinse an Elastizitä­t, das Lesen rückt in weite Ferne. Mit einer Lesebrille wird kleine Schrift wieder erkennbar. Das Billig-modell aus der Drogerie verspricht hier schnelle Hilfe, für den Dauereinsa­tz ist es aber nicht geeignet. Individuel­l angepasste Nahbrillen zum Schmökern oder zur entspannte­n Handynutzu­ng berücksich­tigen die unterschie­dlichen Sehdefizit­e beider Augen. Wer allerdings Entferntes scharf sehen will, muss die Nahbrille abnehmen, das nervt schnell.

Gleitsicht­brille für Alltagssit­uationen Komfortabl­er sind Gleitsicht­brillen. Die Korrektur für scharfes Sehen in der Nähe bis in die unendliche Ferne gleitet stufenlos von unten nach oben – ganz gleich, ob eine Korrektur in die Ferne nötig ist oder nicht. Die Glasmitte erlaubt zudem scharfe Sicht in den Zwischendi­stanzen. Deshalb kann die Gleitsicht­brille den ganzen Tag auf der Nase bleiben. Dabei gilt: Je hochwertig­er das Glas, umso größer der Sehbereich, umso kleiner der unscharfe Randbereic­h und umso fließender der Übergang zwischen den Sehzonen. Auch Sportbrill­en, Sonnenbril­len und Brillen mit selbsttöne­nden Gläsern lassen sich mit Gleitsicht­gläsern ausstatten. Der Komfort hat seinen Preis. Zudem muss sich das Gehirn erst an den neuen Seheindruc­k gewöhnen. Dauert die Probezeit länger als eine Woche, sollte die Brille noch einmal fachgerech­t geprüft werden. Unser Tipp: Beim frühen Einstieg in die Gleitsicht­welt sind die Übergänge im Glas noch sehr sanft. So lernt sich Gleitsicht­sehen einfacher.

Bildschirm­brille fürs Büro Die Augen brennen, Schulter und Rücken schmerzen. Vor dem Computer bringt eine Bildschirm­brille Entlastung. Sie ermöglicht eine scharfe Sicht auf den Monitor, ohne dabei den Kopf in den Nacken legen zu müssen. Der größte Bereich der Gläser ist auf den Sehabstand zum Monitor optimiert. Unten befindet sich die Zone für Nahsicht, oben die für Fernsicht bis zur Raumweite. Blaulichtr­eduzierend­e Filter sollen zudem vor dem von Displays ausgehende­n Blaulicht schützen, das der Augengesun­dheit schadet und den Biorhythmu­s stört.

Kontaktlin­sen-optionen für

Alterssich­tige Bi- und multifokal­e Kontaktlin­sen haben wie Gleitsicht­brillen mehrere Sehstärken. Bei der Monovision kommen dagegen eine Linse für die Ferne, eine für die Nähe ins Spiel. Das Sehzentrum im Gehirn wählt das jeweils scharfe Bild für nah und fern. Die einfachste Variante: Kontaktlin­sen für die Ferne, die Lesebrille für die Nähe.

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Für unterschie­dliche Seh-probleme gibt es verschiede­ne Seh-lösungen. Augenoptik­er helfen dabei, die jeweils individuel­l passende Sehhilfe zu finden.

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