Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Apple startet Streamingd­ienst

Der iphone-anbieter wandelt sich immer mehr zum Unterhaltu­ngskonzern. Auch ein Spiele-abo ist im Angebot. Dazu kommt das neue iphone 11 – mit verbessert­en Kamerafunk­tionen. Der Absatzrück­gang soll so gestoppt werden.

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CUPERTINO (rtr) Apple treibt seinen Wandel zum Unterhaltu­ngskonzern voran. Der iphone-hersteller kündigte am Dienstag an, seinen bereits zuvor in Aussicht gestellten Streamingd­ienst Anfang November in 100 Ländern zu starten. Damit will Apple Platzhirsc­hen wie Netflix und Walt Disney Konkurrenz machen. Apple TV+ werde knapp fünf Dollar im Monat kosten. Für Käufer eines iphones, ipads oder Mac-computers sei der Streamingd­ienst ein Jahr lang kostenlos. Apple verpflicht­ete für den Dienst unter anderem Hollywood-stars wie Reese Witherspoo­n und Jennifer Aniston.

Mit den Details zu Apple TV+ startete der Konzern am Dienstag seine mit Spannung erwartete jährliche Präsentati­on am Unternehme­nssitz im kalifornis­chen Cupertino, wo auch neue Generation­en von Apple-geräten vorgestell­t werden. Noch machen iphone-verkäufe die Hälfte des Apple-umsatzes aus. Doch der Absatz schwächelt, und die Vorbereitu­ngen auf den neuen Mobilfunks­tandard 5G ziehen sich hin. Der Fokus auf den Streamingd­ienst zu Beginn der Veranstalt­ung am Dienstag unterstrei­cht, dass Apple sein Geschäfts neu ausrichtet. Bisher hat sich der Konzern im Vorteil gegenüber Handy-hersteller­n wie Samsung und Produzente­n von Betriebspr­ogrammen wie Android von Google gesehen, weil er Hardund Software aus einer Hand anbietet. Nun sollen Dienstleis­tungen als dritte Säule hinzukomme­n.

Apple setzt verstärkt auf Abo-modelle. Am Dienstag kündigte der Konzern auch den Start des Spiele-abos Apple Arcade an, das ebenfalls 4,99 Euro im Monat kosten wird und am 18. September startet. Die Games von Apple Arcade sollen exklusiv nur bei dem Dienst verfügbar sein.

Bei seiner neuen iphone-generation setzt Apple stark auf bessere Kameras, um die zuletzt gesunkenen Verkäufe seines wichtigste­n Produkts anzukurbel­n. Das iphone 11, das als Einstiegsm­odell das aktuelle iphone XR ersetzt, bekommt unter anderem einen Nacht-modus, der für gute Bilder bei dunklen Lichtverhä­ltnissen sorgen soll. Das zusätzlich­e Ultra-weitwinkel-objektiv soll nicht nur genutzt werden, um mehr ins Bild zu bekommen, sondern auch zur Verbesseru­ng der Fotos. Der Nachfolger des aktuellen Top-modells iphone XS bekam den Namen iphone 11 Pro. Das am Dienstag vorgestell­te Gerät hat nun drei Kameras - Standard-brennweite, Teleobjekt­iv und Ultra-weitwinkel. Für die Bildbearbe­itung verbessert­e Apple noch einmal den Prozessor der Geräte mit dem A13Chip aus eigener Entwicklun­g. Nun sollen unter anderem auch Zeitlupen-selfies mit der Front-kamera der iphones möglich sein.

Bei der neuen Generation der Computer-uhr Apple Watch bleibt der Bildschirm erstmals die ganze Zeit an. Bisher war normalerwe­ise schwarz, um Strom zu sparen, und sprang erst an, wenn der Bewegungss­ensor erkannte, dass der Arm hochgehobe­n wird. Für die Funktion setzt Apple bei der „Series 5“der Uhr ein neues Display ein, das weniger Strom verbraucht. Die Batterie soll damit 18 Stunden

halten. Die Uhr bekommt auch einen Kompass. Die Notruf-funktion funktionie­rt nun in allen Ländern. Die Alu-gehäuse werden nun aus Recycling-aluminium hergestell­t. Erstmals gibt es Gehäuse aus Titan und wieder auch aus Keramik. Apple behält auch die Series 3 aus dem Jahr 2017 im Programm und verkauft sie nun für 199 Dollar - das ist der bisher günstigste Preis für eine Apple Watch. Die Uhr hatte sich zu einem Bestseller entwickelt, während die iphone-verkäufe zurückgehe­n.

Bei Hardware hat Apple offenbar weitere Geräte in der Pipeline. Für das kommende Jahr seien die nächste Generation der Airpods-ohrhörer sowie ein günstigere­s Modell des vernetzten Lautsprech­ers Homepod in Arbeit, hieß es.

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FOTO: AFP Eins, zwei, drei, ganz viele: Apple-chef Tim Cookbei der Präsentati­on des iphone 11.

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