Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Handball-saisonstart: Fortuna ist bereit
Nach etlichen vergeblichen Anläufen haben sich die Handballerinnen im Mai den Traum von der Dritten Liga erfüllt. In der neuen Spielklasse warten nun viele Herausforderungen auf das Team von Trainerin Ina Mollidor.
Nur kurz war die Pause, die sich die Handballerinnen der Fortuna gegönnt haben. Nachdem im Mai, nach vielen vergeblichen Anläufen, der Traum vom Aufstieg in die dritte Liga endlich erfüllt war, fiel bereits Ende Juni der Startschuss für die Saisonvorbereitung mit einem Trainingslager in der Sportschule Wedau. Seitdem haben die Schützlinge von Trainerin Ina Mollidor hart für ihr Debüt in der neuen Liga gearbeitet, fünf Trainingseinheiten pro Woche absolviert, in vielen Freundschaftsspielen auf Drittliga-niveau getestet und sich den Feinschliff in zwei weiteren Trainingslagern geholt. Dafür zollt Mollidor ihrem Team großen Respekt: „Ich muss den Mädels ein echtes Kompliment aussprechen. Der Zeitaufwand für alle war schon enorm. Dennoch hatten wir stets eine hohe Trainingsbeteiligung, so dass ich mit der Vorbereitung wirklich zufrieden bin.“
Dies liegt sicherlich auch daran, dass sich alle riesig auf die neuen Aufgaben in der höheren Klasse freuen. „Die dritte Liga wird für uns ein Abenteuer, in das wir gerne gehen. Man muss sehen, was am Ende dabei rauskommt. Ziel kann jedoch nichts anderes als der Klassenerhalt sein. Das wird schon schwer genug. Deshalb träumt auch niemand von etwas anderem“– so beschreibt Mollidor die gute Stimmungslage in der Mannschaft.
Auf diese warten neben der spielerischen weitere ungewohnte Herausforderungen. So muss für die Spiele in Mainz und Blomberg allein eine Anreise von rund vier Stunden eingeplant werden. Danach noch eine angemessene Leistung abzurufen, ist sicherlich nicht einfach. Um diese Strapazen ein wenig abzumildern, stellt der Hauptverein, wenn möglich, für solche Fahrten den Mannschaftsbus der Bundesliga-fußballer zur Verfügung. Zudem sind die meisten Spielerinnen in der glücklichen Lage, am Wochenende nicht arbeiten zu müssen, so dass es trotz des großen Zeitaufwandes keine beruflichen Probleme gibt.
Lediglich Torhüterin Lea Watermeier wird wegen ihrer Ausbildung, die in Blöcken erfolgt, nicht immer zur Verfügung stehen. Deshalb wurde in Frederike Bertram eine weitere Keeperin verpflichtet, die neben Katja Grewe und Caroline Happe den Kasten sauber halten soll. Neu im Kader sind zudem Nora Thamm, Nicole Münch, Sina Söntgen und Lina Kleinert.
Angefangen bei Thamm, die aus der eigenen A-jugend kommt, bis hin zu Münch, die 35 Jahre alt ist und Zweitliga-erfahrung mitbringt, deckt das gesamte Team ein großes Altersspektrum ab. Dies ist für Mollidor kein Problem: „Trotz des Altersunterschiedes stimmt die Chemie in der Mannschaft. Vielleicht kann die Bandbreite zwischen jugendlicher Spielfreude und großer Erfahrung sogar am Ende ein Vorteil für uns sein.“
Mannschaftliche Geschlossenheit wird die Fortuna auch benötigen, um das Fehlen von Milena Mattyssek zu kompensieren, die aus beruflichen Gründen in der kommenden Spielzeit pausiert und zu den torgefährlichsten Werferinnen des Teams gehörte. Mollidor ist zuversichtlich, da die Zugänge Sina Söntgen und Lina Klinnert im Rückraum zu Hause sind und Christine Gipperich, die bislang vornehmlich auf Außen agierte, auch dort eingesetzt werden kann. Lediglich Spielmacherin Nora Thamm wird dabei vorerst nicht mithelfen können. Nachdem sie sich im Trainingslager in Gent einen Kreuzbandriss zugezogen hat, wird die Saison für sie erst im neuen Jahr beginnen.