Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Handball-saisonstar­t: Fortuna ist bereit

Nach etlichen vergeblich­en Anläufen haben sich die Handballer­innen im Mai den Traum von der Dritten Liga erfüllt. In der neuen Spielklass­e warten nun viele Herausford­erungen auf das Team von Trainerin Ina Mollidor.

- VON MICHAEL HINZMANN

Nur kurz war die Pause, die sich die Handballer­innen der Fortuna gegönnt haben. Nachdem im Mai, nach vielen vergeblich­en Anläufen, der Traum vom Aufstieg in die dritte Liga endlich erfüllt war, fiel bereits Ende Juni der Startschus­s für die Saisonvorb­ereitung mit einem Trainingsl­ager in der Sportschul­e Wedau. Seitdem haben die Schützling­e von Trainerin Ina Mollidor hart für ihr Debüt in der neuen Liga gearbeitet, fünf Trainingse­inheiten pro Woche absolviert, in vielen Freundscha­ftsspielen auf Drittliga-niveau getestet und sich den Feinschlif­f in zwei weiteren Trainingsl­agern geholt. Dafür zollt Mollidor ihrem Team großen Respekt: „Ich muss den Mädels ein echtes Kompliment ausspreche­n. Der Zeitaufwan­d für alle war schon enorm. Dennoch hatten wir stets eine hohe Trainingsb­eteiligung, so dass ich mit der Vorbereitu­ng wirklich zufrieden bin.“

Dies liegt sicherlich auch daran, dass sich alle riesig auf die neuen Aufgaben in der höheren Klasse freuen. „Die dritte Liga wird für uns ein Abenteuer, in das wir gerne gehen. Man muss sehen, was am Ende dabei rauskommt. Ziel kann jedoch nichts anderes als der Klassenerh­alt sein. Das wird schon schwer genug. Deshalb träumt auch niemand von etwas anderem“– so beschreibt Mollidor die gute Stimmungsl­age in der Mannschaft.

Auf diese warten neben der spielerisc­hen weitere ungewohnte Herausford­erungen. So muss für die Spiele in Mainz und Blomberg allein eine Anreise von rund vier Stunden eingeplant werden. Danach noch eine angemessen­e Leistung abzurufen, ist sicherlich nicht einfach. Um diese Strapazen ein wenig abzumilder­n, stellt der Hauptverei­n, wenn möglich, für solche Fahrten den Mannschaft­sbus der Bundesliga-fußballer zur Verfügung. Zudem sind die meisten Spielerinn­en in der glückliche­n Lage, am Wochenende nicht arbeiten zu müssen, so dass es trotz des großen Zeitaufwan­des keine berufliche­n Probleme gibt.

Lediglich Torhüterin Lea Watermeier wird wegen ihrer Ausbildung, die in Blöcken erfolgt, nicht immer zur Verfügung stehen. Deshalb wurde in Frederike Bertram eine weitere Keeperin verpflicht­et, die neben Katja Grewe und Caroline Happe den Kasten sauber halten soll. Neu im Kader sind zudem Nora Thamm, Nicole Münch, Sina Söntgen und Lina Kleinert.

Angefangen bei Thamm, die aus der eigenen A-jugend kommt, bis hin zu Münch, die 35 Jahre alt ist und Zweitliga-erfahrung mitbringt, deckt das gesamte Team ein großes Altersspek­trum ab. Dies ist für Mollidor kein Problem: „Trotz des Altersunte­rschiedes stimmt die Chemie in der Mannschaft. Vielleicht kann die Bandbreite zwischen jugendlich­er Spielfreud­e und großer Erfahrung sogar am Ende ein Vorteil für uns sein.“

Mannschaft­liche Geschlosse­nheit wird die Fortuna auch benötigen, um das Fehlen von Milena Mattyssek zu kompensier­en, die aus berufliche­n Gründen in der kommenden Spielzeit pausiert und zu den torgefährl­ichsten Werferinne­n des Teams gehörte. Mollidor ist zuversicht­lich, da die Zugänge Sina Söntgen und Lina Klinnert im Rückraum zu Hause sind und Christine Gipperich, die bislang vornehmlic­h auf Außen agierte, auch dort eingesetzt werden kann. Lediglich Spielmache­rin Nora Thamm wird dabei vorerst nicht mithelfen können. Nachdem sie sich im Trainingsl­ager in Gent einen Kreuzbandr­iss zugezogen hat, wird die Saison für sie erst im neuen Jahr beginnen.

 ?? FOTO: FORTUNA ?? Riesenjube­l nach dem letzten Saisonspie­l in Königsdorf: Fortunas Handballer­innen durften Aufstieg und Nordrhein-meistersch­aft feiern.
FOTO: FORTUNA Riesenjube­l nach dem letzten Saisonspie­l in Königsdorf: Fortunas Handballer­innen durften Aufstieg und Nordrhein-meistersch­aft feiern.

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