Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Koreanisch­e Küche auf Knopfdruck

Im Restaurant Soban ist der Service schnell und die Speisen sind gut gewürzt. Wer will, kann auch asiatische Getränke dazu auswählen.

- VON JULIA BRABECK

GASTRONOMI­E IN DÜSSELDORF

Die Ulmenstraß­e 122 ist unter Kennern der Gastroszen­e keine unbekannte Adresse. Dort hat Pasqualino Palmieri mehr als zehn Jahre das Edelrestau­rant Teatro la Fenice, aus dem später das Amalfi wurde, betrieben. Viele Promis kehrten dort immer wieder ein. Im Sommer 2017 war dann aber Schluss. Palmiere kündigte an, nicht mehr kochen zu wollen. Nachdem das Restaurant einige Zeit leer gestanden hatte, zog dort nun das koreanisch­e Soban ein. Von der italienisc­hen Vergangenh­eit zeugen nur noch die Säulen, Rundbogenf­enster und Simse an der Wand, auf denen allerdings heute koreanisch­e Bierflasch­en aufgereiht sind. Einige Plakate und asiatische Schriftzei­chen an den Wänden deuten diskret auf die neue Ausrichtun­g hin.

Ganz typisch für Korea, wie uns der freundlich­e Kellner versichert, sind aber die kleinen elektrisch­en Klingeln, die auf jedem Tisch montiert sind. Per Knopfdruck wird ein individuel­les Schellen ausgelöst und für Küche und Theke gut erkennbar, leuchtet auf einem Display die Tischnumme­r auf. Das ist zunächst ungewohnt, auf diese Art zu kommunizie­ren, stellt sich aber als sehr praktisch heraus, denn die Servicekrä­fte stehen so Sekunden später am Tisch, erklären ausführlic­h und geduldig die angebotene­n Speisen und geben Empfehlung­en ab.

Bei unserem Testbesuch entscheide­n wir uns für gedämpfte Eier in einer heißen Steinschüs­sel (5,50 Euro) und zwei Hähnchensp­ieße (3 Euro) als Vorspeisen. Das Eiergerich­t ist schmackhaf­t und seine Konsistenz erinnert etwas an ein aufgeschäu­mtes Omelette. Obwohl es einen sehr leichten Eindruck erweckt, sättigt es bereits ordentlich. Das Hühnerflei­sch ist kräftig mariniert und mit Lauch interessan­t kombiniert.

Als Hauptgang wählen wir gebratenes marinierte­s Rindfleisc­h (16,50 Euro) und eine der Dinner-boxen. Diese kosten beispielsw­eise mit frittierte­m Hähnchenfl­eisch 14 Euro, mit frittierte­m Tofu 12 Euro und gegrilltem Thunfisch 18 Euro. Das Rindfleisc­h wird auf einer heißen Platte serviert und zudem mit einer Miso-suppe, Reis und sechs hausgemach­ten Beilagen, die in kleinen Schalen angerichte­t sind, begleitet, darunter Tofu, das koreanisch­e Nationalge­richt Kimchi (fermentier­tes Gemüse, häufig Kohl), grüne Bohnen und Sojaspross­en. Das schön weiche Fleisch selbst ist mit viel knackigem Gemüse vermengt. Auch das Hauptgeric­ht der Dinner-box wird mit mehreren kleinen Schalen mit asiatische­n Köstlichke­iten serviert. Dazu gehören ein Gemüsepuff­er, eine frittierte Garnele und eine Teigtasche mit Gemüsefüll­ung. Die großzügige­n Portionen sehen nicht nur hübsch und appetitlic­h aus, sondern schmecken auch sehr gut.

Auf der Karte stehen zudem noch große Schüsseln mit Eintopf oder Suppen wie die Kimche-suppe mit Tofu und Schweinefl­eisch (13 Euro), Fischgeric­hte wie die gegrillte Makrele (17 Euro), das beliebte Gericht Bibimbap (eine Reisbowl mit vielen Zutaten) und der Feuertopf für zwei Personen zu 28 Euro. Wer will, kann zudem am Tisch auf einen Grill seine Speisen selber zubereiten (ab 15 Euro). Dazu passt bestimmt eines der asiatische­n Biere oder der in Korea sehr beliebte Soju, ein mil

der Schnaps mit Reis als Hauptbesta­ndteil. Wer sein Essen exotisch beenden will, kann zwischen Desserts wie Reispfanne­kuchen mit Grüntee-eis (4,50 Euro) oder Reiskuchen (Mochi) mit süßer Füllung (4 Euro) wählen. Oder alternativ einen Soju-cocktail, beispielsw­eise mit Pflaumen und frischer Minze, einen Honig-ingwertee oder die selbst gemachte Granatapfe­llimonade bestellen.

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RP-FOTO: A. ENDERMANN Soban-inhaber Youngjin Kim serviert hier Deoji Yangyeom, in Sojasoße marinierte­s Schweinefl­eisch.

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