Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Es gibt nur ein FFT

Das Theater feiert seinen 20. Geburtstag. Zum Jubiläum gab es eine Feier und lobende Worte von Offizielle­n.

- VON KATHERINE HEMKEN

Auf der Leinwand verläuft sich eine Künstlerin, gespielt von Tümay Kılınçel vom Amuse Collective, in Gängen, Büros und Wc-räumen: Der Titel „Das FFT ist...“verrät, in welchen Räumen sie sich befindet. Aber was ist das FFT, Forum Freies Theater, eigentlich? „Hier passieren ziemlich wahnsinnig­e Sachen“, sagt eine Stimme aus dem Off. Die Künstlerin schlägt Schlagzeug­stöcke aneinander, plötzlich sind wir im Raum mit einem Musiker, der das Ständerbec­ken bedient, dann ist die Künstlerin mit ihm im Raum, sie tanzen, eng miteinande­r verschlung­en.

Der Film ist eine abgehobene Antwort auf eine einfache Frage. Zum Glück nahmen zur 20-Jahr-feier Mitwirkend­e des FFT dem Publikum die Interpreta­tionsarbei­t ab: Am Abend erzählten Verteter des FFT, der freien Künstlersz­ene und der Stadt, was ihrer Meinung nach das Forum auszeichne­t. Dabei erinnerten sie an ihre Erfahrunge­n seit der Gründung in 1999.

Seit 20 Jahren stellt das FFT ein Zuhause für die freie darstellen­de Kunst in Düsseldorf dar. Künstler erhalten hier eine Bühne, Unterstütz­ung in ihren Produktion­en und einen Ort zum Vernetzen. Bettina Milz, Referatsle­iterin Theater und Tanz, hob in ihrem Grußwort hervor, dass die Unterstütz­ung dafür sorgen soll, dass „freie Künstler auch Familien gründen“können. Auch Oberbürger­meister Thomas Geisel begrüßte es, dass Künstler durch das FFT immer wieder verschiede­nen Stellen „Geld abschwatze­n“können, da die Freie Szene dazu neige, „ein bisschen was von Selbstausb­eutung“an den Tag zu legen.

In einer Gesprächsr­unde unterhielt­en sich mit Carena Schlewitt, ehemalige Dramaturgi­n des FFT, Jürgen Mühle, Fft-vorstandsm­itglied, und Marianne Schirge, Leiterin des Kulturamat­s, drei Leute, die das FFT von Anfang begleitet haben. Damals lief nicht alles reibungslo­s. Schirges Erinnerung­en seien von den Baumaßnahm­en während der Gründung überschatt­et. Katja Grawinkel-claassen meinte, das aktuelle Team könne da mitfühlen – immerhin wird gerade am Konrad-adenauer-platz der dritte Standort des FFT fertiggest­ellt. Schirge erkannte aber eine Notwendigk­eit für den Aufwand: „Es fehlte ein Ort für die freie Szene“, sagte sie. Schlewitt sah die Wahl des Juta und der Kammerspie­le als Kompromiss­lösung, die „nicht ideal Räume“für Künstler seien. Aber sie fände, heute sei das FFT „ein Ort, wo man sich zuhause fühlt mit der Kunst“.

Alice Ferl und Alexander Karschnia, beide Künstler in der freien Szene, moderierte­n den Abend. Ferl hatte schon 1999 im FFT als Schülerin mitgewirkt. Die Band Half Past Selber Schuld unterhielt mit lustigen Songs und steuerte ihre eigenen Weisheiten hinzu: „Es gibt hammer viele Kammerspie­le, aber es gibt nur ein FFT!“

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FOTO: FFT 250 Gäste kamen zur Jubiläumsf­eier des Theaters.

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