Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Klassenfah­rt als Marathon

Zwischen Nachtwande­rung und Minigolf: Auf einer gemeinsame­n Fahrt werden Lehrer und Schüler zu einer echten Gemeinscha­ft.

- AUS DEN SCHULEN

Noch in diesem Monat fällt der Startschus­s des Berlin-marathons, an dem ich zum ersten Mal teilnehmen werde. Um die 42,195 km zu überstehen, muss man sich durch wöchentlic­he Läufe gut vorbereite­n. Kurz vor dem Start ist man aufgeregt und guter Dinge, da man lange diesem Ereignis entgegenge­fiebert hat. Die erste Hälfte fällt leicht, im weiteren Verlauf machen sich erste Anzeichen der Ermüdung bemerkbar. Ist man dann endlich auf den letzten Kilometern, wird es hart, man merkt jeden Schritt. Sobald man jedoch völlig erschöpft über die Ziellinie gelaufen ist, stellen sich die Gefühle von Freude und Stolz ein!

Meine Marathonvo­rbereitung musste in der letzten Woche ein wenig ruhen, denn in der Schule begann die zweite Woche mit der Klassenfah­rt der beiden neuen fünften Klassen. Ich war als Klassenleh­rer natürlich dabei und war schon voller Vorfreude, da ich mich mit den Kolleginne­n und Kollegen gut darauf vorbereite­t hatte. Bei der Hinfahrt im Bus konnte man schon die Aufregung und Vorfreude spüren.

Nachdem erste Programmpu­nkte zufriedens­tellend abgehakt werden konnten, zeigte sich schnell das Ausmaß der Aufgaben als Lehrkraft bei einer Klassenfah­rt: Fragen mussten beantworte­t, kleine Verletzung­en behandelt, Streiterei­en besprochen, Inhalte umgeplant werden. Es wurde organisier­t und vor allem kommunizie­rt und dabei gab es nur hier und da eine kurze Atempause. Gerade weil es eine Fahrt für die Kinder sein soll, ist man rund um die Uhr als Aufsichtsp­erson erreichbar und aktiv, sowohl auf dem Herbergsge­lände als auch bei den Aktivitäte­n außerhalb. Beide Klassen besuchten dabei zum Beispiel einen Barfußpfad, machten eine Nachtwande­rung oder wurden an der Minigolfan­lage sportlich aktiv. Nebenbei wurde die Zeit natürlich auch genutzt, um wichtige Klassenang­elegenheit­en zu klären und das Wir-gefühl zu stärken.

An der Ziellinie „Albert-einstein-gymnasium“angekommen, spürte man selbst die körperlich­e Erschöpfun­g, die sich jedoch mit Freude und Stolz mischten. Sowohl die Schüler als auch die neuen Lehrer der beiden Klassen haben nicht nur individuel­l viel gelernt, sondern sich auch als Team gefunden. Wir sind nun eine Klassengem­einschaft und können darauf aufbauend in den Schulallta­g starten – hiervon wird man, wie von einem Marathon, noch lange erzählen können!

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FOTO: END Konstantin Runte unterricht­et Mathe, Sport und Biologie am Albert-einstein-gymnasium.

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