Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Unterrather Schützen stellen sich neu auf
Um die Attraktivität ihres Festes zu erhalten, lassen sich die Unterrather Schützen immer wieder etwas Neues einfallen. In diesem Jahr wurden der Kirmesplatz und das Festzelt neu gestaltet.
UNTERRATH Die Unterrather Schützen waren schon immer kreativ und mutig, wenn es darum ging, neue Mitglieder zu werben oder das Schützenfest, das in diesem Jahr vom 14. bis 17. September gefeiert wird, für die Besucher attraktiv zu halten. Dabei haben die Schützen in diesem Jahr besonders den Kirmesplatz an der Kartäuserstraße in den Blick genommen. Platzmeister Christian Kloft, der dieses Amt seit vier Jahren ausübt, hat sich dazu mit dem Schaustellerverband und den Stammbeschickern, die teilweise schon seit mehr als 60 Jahren nach Unterrath kommen, beraten.
„Wir haben eine neue Anordnung der Attraktionen erarbeitet, mit dem Ziel, die Kirmes attraktiver zu gestalten, eine schönere Atmosphäre mit Wohlfühlcharakter zu erreichen“, sagt Kloft. Dabei legt man besonders viel Wert auf Familienfreundlichkeit. Beliebte Angebote für Kinder wie das Entenangeln, eine Kindereisenbahn und Kinderkarussells sind wieder am Start. „Eine ausgewogene Mischung ist ganz wichtig“, sagt Schützenchef Frank Spielmann. So gibt es in diesem Jahr Klassiker mit zum Teil historischem Charakter, wie die Raupe mit Dach und eine Art Kegelbahn, die es in dieser Form in Deutschland nur in Unterrath zu erleben gibt, aber auch neue Angebote wie das Actionhaus.
Rund 40 Schausteller mit mehr als 50 Angeboten reisen zurzeit an. Diese wurden bereits vor 15 Monaten für die Kirmes gebucht. „Wir sind das gesamte Jahr unterwegs, um neue Geschäfte zu gewinnen“, sagt Kloft. Er hofft, dass es in diesem Jahr keine Ausfälle seitens der Schausteller gibt. „Das passiert zum Beispiel, wenn die Technik versagt oder der TÜV Fahrgeschäfte nicht genehmigt.“Dann versucht der Platzmeister möglichst noch einen Ersatz zu akquirieren, damit es keine Lücken auf dem Schützenplatz gibt. „Oft helfen uns dabei die Schausteller, die gut vernetzt sind“, sagt Spielmann. Für diese wurde in diesem Jahr im März erstmals ein Schausteller königs schießen ausgetragen, das vom Raupenbetreiber Thore Fellerhoff gewonnen wurde, „Solche Aktionen stärken den Zusammenhalt“, sagt Spielmann.
Auch beim Schützenzelt gibt es in diesem Jahr einige Neuerungen. Dieses wird mit einer Terrasse ausgestattet, auf der auch Kaffee und Kuchen geordert werden können. Im Zelt selbst werden diesmal zwei Bühnen aufgebaut. Eine ist für den DJ bestimmt und erhält deshalb davor eine große Tanzfläche. „Dann gibt es eine neue Deko, die gemütlich, aber nicht spießig sein wird“, sagt der Schützenchef. Er versucht sich noch stärker als ohnehin schon
mit dem Stadtteil zu vernetzen. So wurden diesmal nicht nur Senioren am Montagnachmittag eingeladen, sondern auch mehrere Behinderteneinrichtungen und Wohngruppen aus Unterrath.
Und die Schüler der Unterrather Schulen werden am Dienstagmorgen nicht nur Gäste sein, sondern sich mit Liedern in Düsseldorfer Mundart am Unterhaltungsprogramm beteiligen. Sie dürfen sich dann auch in einem kleinen Festzug zum Schützenplatz einreihen, wo die Schausteller extra früh ihre Kinderfahrgeschäfte öffnen.
Frank Spielmann hofft nun auf viele Gäste, zumal die Wettervorhersagen zurzeit optimal für einen Kirmesbesuch sind. Beunruhigend findet er allerdings, die immer stärker werdende Konkurrenz durch andere Veranstaltungen, auch aus dem eigenen Stadtteil. „Das ist ein richtiger Kannibalismus, der inzwischen stattfindet. Die vielen Veranstaltungen rund um das Schützenfest machen uns das Leben ausgesprochen schwer.“