Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kiefernstr­aßen-anwohner wollen über Baupläne informiere­n

Die Initiative hat Politik und Investor eingeladen. Sie will die aktuellen Pläne vorstellen und Ideen sammeln für eine sozialvert­rägliche Bebauung.

- VON NICOLE KAMPE

FLINGERN-SÜD Ein Jahr ist es her, als es im Viertel die ersten Gerüchte gegeben hat über eine mögliche Bebauung des Parkplatze­s neben dem B8-center. Auslöser für die Spekulatio­nen war der Verkauf eines Grundstück­s an der Erkrather Straße. Lange dauerte es nicht, bis der Investor bekannt wurde, der Pläne vorlegte. Ein Hotel und Mikroapart­ments wollte die Cube Real Estate realisiere­n, kam von der Idee aber ab, als es Proteste von Politik und Anwohnern der Kiefernstr­aße gab. Eine offene Kommunikat­ion sollte es geben zwischen allen Parteien. „Wäre die Cube Real Estate, wie mit uns abgesproch­en, transparen­t gewesen und hätte uns vorab die Bauvoranfr­age gezeigt, wäre allen viel Zeit erspart geblieben“, sagt Tanja Arceri, für die noch immer zu viele Fragen offen sind und die deshalb Investor, Politik und Nachbarn für Sonntag, 15. September, 13 bis 18 Uhr auf den Parkplatz neben dem Fachmarktz­entrum zu einem Info-nachmittag einlädt. „Ich hoffe, der Investor kommt“, sagt sie.

Auch die Bezirksver­tretung 2 hatte im zweiten Anlauf dem Projektent­wickler kein grünes Licht erteilt. Prinzipiel­l begrüßten alle, dass sich das Hotel erledigt hatte. Vor allem aber die Idee, dass die Zufahrt zur Tiefgarage über die Kiefernstr­aße erfolgen soll, stieß allgemein auf Ablehnung. „Nach wie vor stehen wir dem Bau von Mikroapart­ments äußerst skeptisch gegenüber“, sagt Arceri, „dazu noch vollmöblie­rt.“Diese Form werde von Menschen bewohnt, „die nur wenig mit dem Stadtraum und dessen sozialem Gefüge interagier­en können“, fürchtet die Anwohnerin. Zudem setzen sie und ihre Nachbarn sich dafür ein, dass die Kiefernstr­aße vom Durchgangs­verkehr weitestgeh­end frei bleibt, „die Kiefernstr­aße wird von vielen Kindern genutzt“, sagt Arceri. Sie regt an, dass die Zufahrt über den Roller-parkplatz gebaut wird. Dass es weiterhin so viel Kritik gibt an dem Bauvorhabe­n, das kann Bezirksbür­germeister Uwe Wagner (SPD) nur bedingt nachvollzi­ehen. Als er von den Hotel-plänen hörte, war er dagegen, zumal sich drei Hotels in unmittelba­rer Nähe befinden. Dass der Investor sich aber so massiv bewegt hat, „das ist schon außergewöh­nlich“, sagt Wagner, für den die zweite Vorlage zustimmung­sfähig gewesen wäre. Immerhin sei der Investor von der Idee, ein Hotel auf dem Areal zu bauen, sofort abgekommen, er habe sogar freiwillig angeboten, geförderte­n Wohnraum zu schaffen, Wohnungen für Senioren, Wohngemein­schaften. Dass es dann auch noch Mikroapart­ments geben wird, „damit müssen wir leben“, sagt Wagner, der im Augenblick ratlos ist, was die Cube Real Estate noch alles tun kann, um die Menschen im Viertel zu überzeugen. Wie es weitergeht, das weiß Uwe Wagner nicht. Aber die Bauaufsich­t hatte um ein Gespräch mit der Politik gebeten, das in den nächsten Wochen stattfinde­n soll.

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