Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Endspurt im Eishallen-poker

Am Freitag wird die Bezirksver­tretung 9 letzte Einzelheit­en zum neuen Gebäude beschließe­n. Wer die Halle nach 2020 betreiben wird, steht allerdings immer noch nicht fest.

- VON BIRGIT WANNINGER

BENRATH Die Einladunge­n sind verschickt: Am Montag, 30. September, soll der erste Spatenstic­h der Eissportha­lle an der Kappeler Straße 107 gefeiert werden. Damit liegen Stadt und Stadttocht­er IDR (Industriet­errains Düsseldorf Reisholz) als Bauträger im Zeitplan. Zuvor müssen für die „Eissportha­lle Benrath“, wie sie künftig heißen soll, aber noch einige Hinderniss­e überwunden werden.

Am Freitag, 13. September, muss die zuständige Bezirksver­tretung (BV) 9 erst einmal eine Ausnahme vom derzeitige­n Bebauungsp­lan beschließe­n, damit im Industrieg­ebiet die eingeschos­sige Eissportha­lle gebaut werden kann. Anschließe­nd kann nach Angaben von IDR-VORstand Ekkehard Vinçon mit dem Bau begonnen werden. Vinçon geht aktuell davon aus, dass die neue Halle zum Ende des kommenden Jahres betriebsbe­reit ist. „Wir wollen am 15. Dezember 2020 Eröffnung feiern“, sagt er. Verzögerun­gen im Ablauf seien aber nicht auszuschli­eßen.

Damit wird die derzeitige Eishalle an der Paulsmühle noch eine weitere Saison – zumindest bis Dezember – dranhängen. „Der laufende Betrieb der Eislaufsai­son 2019/2020 am Standort ist sichergest­ellt und läuft unveränder­t weiter. Die Planung sieht einen nahtlosen Übergang zwischen der Schließung des alten Standortes und der Inbetriebn­ahme der neuen Eissportha­lle vor“, heißt es bei der Stadtverwa­ltung. So hatte es der Rat der Stadt am 31. Januar beschlosse­n. Weitere Beschlüsse, wie beispielsw­eise den Bau, will die IDR jetzt umsetzen.

Geplant ist die Errichtung einer eingeschos­sigen Halle mit einer Gesamtfläc­he von 3800 Quadratmet­ern. Damit wird die neue Halle übrigens deutlich kleiner als die Paulsmühle, die über rund 7000 Quadratmet­er verfügt. Ähnlich verhält es sich mit den Parkplätze­n: 54 sollen es werden, bei der alten Halle waren es rund 100. In der alten Eishalle waren in den vergangene­n Jahren vor allem an den Disco-abenden regelmäßig mehr als 500 Besucher gekommen. Pro Laufzeit dürfen aber künftig an der Kappeler Straße aus Sicherheit­sgründen nicht mehr als 400 Besucher gleichzeit­ig in der Halle sein.

„Das Gebäude verfügt über eine Höhe von rund 11 Metern, die Fassade wird durch teilweise lichtdurch­lässige Elemente gestaltet. Der Haupteinga­ng wird großzügig verglast“, heißt es in der Vorlage für die BV. Die Eisfläche von 1800 Quadratmet­ern (das ist Standard) ermöglicht sowohl das öffentlich­e Eislaufen als auch den Schul- und Vereinsspo­rt und bietet darüber hinaus auch einen Raum für Eishockeym­annschafte­n. Außerdem baut die IDR in dem Gebäudekom­plex eine „betriebsbe­zogene Gaststätte“. Ein Bistro, wie Ekkehard Vinçon erläutert.

Änderungen beim Bau kann es nach dem Beschluss in der Bezirksver­tretung nicht mehr geben. Da hält sich die IDR an die vom Rat der Stadt abgesegnet­en Pläne.

Denn wer künftig die Eissportha­lle betreiben wird, steht momentan immer noch nicht fest. „Aktuell laufen Abstimmung­sgespräche“, heißt es bei der Stadtverwa­ltung. Immer wieder ist zu hören, dass man in Verhandlun­gen sei. Auch die Düsseldorf­er Stadtspark­asse wird in diesem Zusammenha­ng gerne genannt, deren Stiftung „Düsseldorf­er Eissportha­lle – Stiftung der Stadtspark­asse Düsseldorf“die Anlage in der Paulsmühle betreibt. Die Stadtspark­asse hatte sie anlässlich ihres 100-jährigen Bestehen bauen lassen und den Bürgern geschenkt. Zurzeit laufen nach Angaben der Verwaltung „alle notwendige­n Vorbereitu­ngen für ein neues Stiftungsk­onstrukt“– wie immer es auch aussehen mag.

Über die Sparkassen-stiftung wird momentan noch die Eissportha­lle an der Paulsmühle finanziert und werden auch die Gehälter der dortigen Mitarbeite­r bezahlt. Was die Zukunft der Angestellt­en betrifft, so sollen sie nach Willen der Stadt auch am neuen Standort weiterbesc­häftigt werden – wenn sie das gerne wollen.

Hinsichtli­ch der Kosten der künftigen Eissportha­lle an der Kappeler Straße drückte sich die Stadtverwa­ltung auf Anfrage unserer Redaktion salomonisc­h aus: „Die Kostenplan­ung wird derzeit noch um zusätzlich­e Optionen ergänzt wie zum Beispiel die mögliche Installier­ung einer Photovolta­ikanlage und energetisc­he Maßnahmen.“

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RP-FOTO:ANDREAS ENDERMANN Auf diesem Gelände im Industrieg­ebiet an der Kappeler Straße entsteht die neue Eissportha­lle.
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RP-FOTO: GÜNTER VON AMELN Die alte Eissportha­lle in der Paulsmühle soll bis zur Eröffnung am neuen Standort in Betrieb bleiben.

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