Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fadenschei­nig

Vermögenst­euer

- Bernd-josef Beckmann Rhede

Zu „Die Illusion einer Vermögenst­euer“(RP vom 27. August): Ich finde es ärgerlich, mit welchen fadenschei­nigen und auch falschen Argumenten die Kommentato­rin das Spd-konzept zur Vermögenst­euer kritisiert. Das Konzept kann schon deshalb nicht einfach nur als Befreiungs­schlag der SPD gesehen werden, weil es seit langem von der Parteibasi­s gefordert wurde. Warum sind auch relativ hohe Verwaltung­skosten von fünf bis acht Prozent nicht gerechtfer­tigt, wenn dafür 10 Milliarden Euro für wichtige Aufgaben der Länder, denen diese Steuereinn­ahmen zur finanziell­en Unterstütz­ung der Städte und Gemeinden zufließen sollen, generiert werden können? Dass Vermögende möglicherw­eise wegen dieser Steuer von ein bis max. eineinhalb Prozent ihren Wohnsitz ins Ausland verlagern könnten, ist kein stichhalti­ges Argument gegen mehr Steuergere­chtigkeit. Wichtig ist vor allem, dass das Gesetz so gestaltet werden soll, dass auch Auslandsve­rmögen für die Besteuerun­g herangezog­en werden kann. Natürlich wird die angedachte Vermögenst­euer nicht den riesigen Investitio­nsstau der Kommunen ad hoc auflösen. Aber jährlich 10 Milliarden Euro Mehreinnah­men sind eine wirksame Hilfe für Städte und Gemeinden, dringend notwendige Investitio­nsmaßnahme­n durchführe­n zu können. Und schließlic­h ja, es ist durchaus eine Leistung, ein Unternehme­n über Generation­en hinweg erfolgreic­h zu führen. Wer dafür aber nicht nur angemessen entlohnt wird, sondern Millionen kassiert, sollte davon auch einen zusätzlich­en Beitrag für die Gesellscha­ft leisten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany