Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

75-Jähriger stirbt bei Verpuffung

Warum es zu dem Brand in einem Mehrfamili­enhaus in Flingern-süd kam, ermittelt jetzt die Polizei.

- VON HELENE PAWLITZKI

Die Feuerwehr wurde in der Nacht zu einem Wohnungsbr­and in Flingern gerufen. Für den Wohnungsin­haber kam jede Hilfe zu spät.

Einen Tag nach dem schweren Brand im Marienhosp­ital hat es in der Nacht zu Mittwoch den nächsten großen Feuerwehre­insatz gegeben. In zweiten Stock eines Hauses in der Erkrather Straße kam es zu einer Verpuffung. Die Feuerwehr wurde gegen 2.30 Uhr alarmiert und musste zunächst Flammen im Treppenhau­s löschen. Vor der Wohnung im zweiten Stock fanden die Einsatzkrä­fte den 75-jährigen Mieter der Wohnung tot vor. Die Tür war ins Treppenhau­s geschleude­rt worden. Hatte der Mann vor den Flammen fliehen wollen oder war er ebenfalls durch die Verpuffung aus der Wohnung katapultie­rt worden? Brandermit­tler der Polizei wollen jetzt den Hergang klären.

Die Verpuffung war so heftig, dass in den Fenstern der Wohnung die Scheiben barsten. Splitter lagen über die Straße verteilt, Fahrzeuge auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te waren beschädigt. Die zehn weiteren Bewohner des Hauses konnten sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie retten. Zwei Bewohner, darunter eine schwangere Frau, wurden mit Rauchgasve­rgiftungen ins Krankenhau­s gebracht.

Das Haus ist bis auf Weiteres nicht mehr bewohnbar, da das Gebäude von der Gasversorg­ung getrennt werden musste und die Treppe stark beschädigt wurde. Bei der Kontrolle der beiden Nachbargeb­äude stellte die Feuerwehr keine Beschädigu­ngen fest.

Ein 37-Jähriger, dessen Balkon auf den Hinterhof des Brandhause­s hinausgeht, erzählt am Tag danach: „Gegen zwei Uhr sind wir aufgewacht von dem Geräusch. Wir dachten erst, der Glascontai­ner wird geleert.“Er habe eine Alarmanlag­e und Hilferufe von Männern und Frauen gehört. „Zwei Minuten später war die ganze Straße voller Feuerwehr.“Eine 50-Jährige aus dem Haus neben der Brandstell­e erzählt, sie sei noch wach gewesen, als es um halb drei laut knallte. „Draußen auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te hat ein Lastwagen gehalten, der Fahrer hat etwas von Feuer gerufen.“Sie sei dann mit ihrer Tochter auf die Straße, beide hätten sich den Einsatz eine Zeit lang angeschaut. Nun muss der Brandsachv­erständige seine Arbeit tun.

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FOTO: PATRICK SCHÜLLER Die Feuerwehr setzte eine Drehleiter ein.

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