Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Viel Grün für die Elisabethstraße
Ein Neusser Architektenbüro hat den Zuschlag für die Bebauung des Brachgeländes in Unterbilk bekommen.
Ein Neusser Architekt hat den Zuschlag für die Bebauung des Brachgeländes in Unterbilk bekommen. Gestern wurden die Pläne vorgestellt.
UNTERBILK Viele Menschen sind ins Stadtteilzentrum Bilk gekommen, um sich die Entwürfe der sechs konkurrierenden Architektenteams für das geplante Bauprojekt an der Elisabethstraße zwischen Bilker Allee im Norden und Bachstraße im Süden anzuschauen. Gestern dann kürte ein Preisgericht den Sieger: Das Team Wienstroer Architekten und Stadtplaner aus Neuss mit Scape Landschaftsarchitekten aus Düsseldorf werden das Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Düsseldorf Arcaden bebauen. Den zweiten Platz machte das Team Molestina Architekten aus Köln mit FSWLA Landschaftsarchitekten aus Düsseldorf. Mit dem dritten Preis wurde das Büro Konrath und Wennemar Architekten aus Düsseldorf ausgezeichnet, das mit den Landschaftsarchitekten LAND Germany einen Entwurf einreichte.
Seit Jahren liegt die Fläche brach. Wünsche der Bilker, Unterbilker und Friedrichstädter für die Fläche wurden bei einem Bürgerbeteiligungsverfahren im November 2017 mit einer Bürgerwerkstatt aufgenommen. „Heute werden wir den Büros auf den Zahn fühlen und uns angucken, was sie daraus gemacht haben“, sagt Düsseldorfs Baudezernentin Cornelia Zuschke bei der Präsentation der Entwürfe am Dienstagabend. Sie lobt das große Engagement der Bürger im Hinblick auf die Planung für das Areal.
Was die bauliche Realisierung des innovativen, urbanen Wohnquartiers mit rund 200 Wohnungen sowie integrierten sozialen Nutzungsmöglichkeiten und Dienstleistungsangeboten anbetrifft, ist die städtische Wohnungsbau-gesellschaft SWD federführend, beteiligt sind außerdem die Beamten-wohnungs-baugenossenschaft (BWB) und die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG).
Entwürfe reichten die Architekturbüros Heyen, Lippross Kiefer, RKW Architekten+, Molestina Architekten, Peter Bastian Architekten, Wienstroer Architekten sowie Konrath und Wennemar Architekten/ingenieure ein. Die Besucher der Veranstaltung haben nur wenige kritische Anmerkungen, die sich etwa auf den Innenhof oder den Sonnenschutz für die Kita-kinder beziehen. Nahezu alle Architekten versuchen, dem Lärmpegel, der von der Elisabethstraße ausgeht, mit einem massiven Riegel zu begegnen. Hinzu kommen Wünsche nach flexiblen Wohnformen vom Apartment bis zur Wg-geeigneten Mehrraumwohnung, auch der Bedarf an barrierefreien sowie behindertengerechten Wohnungen sollte beachtet werden.
Ganz oben auf dem Wunschzettel standen grüne Freiräume, teils als gigantische Rampe umgesetzt, ein Café sowie Räumlichkeiten für verschiedene Dienstleistungen von der Tagespflege bis zur Fahrradwerkstatt. In der Tiefgarage sollte es Ladestationen für E-autos ebenso wie für E-bikes geben. Intensives Grün, für das nahezu durchweg kooperierende Landschaftsarchitekten beauftragt wurden, ist prägendes Merkmal, sei es als Innenhof-, Fassaden- oder Dachbegrünung. Bemerkenswert sind Wasserrückhalte-matten für die Dachflächen, die das Münsteraner Büro Heyen, Lippross, Kiefer einsetzen wollte. Mit ihrer Hilfe wäre nicht nur bei Starkregen das städtische Kanalnetz entlastet worden, der gespeicherte Wasservorrat hätte sogar eine ausgedehnte Dachbepflanzung erlaubt.