Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ermittlung­en wegen Brandstift­ung

Löste ein demenzkran­ker Senior den Krankenhau­sbrand in Düsseldorf aus?

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DÜSSELDORF (hpaw) Der Brand im Marienhosp­ital in Düsseldorf, bei dem ein Mann starb und 19 Personen verletzt wurden, wurde wahrschein­lich durch Fahrlässig­keit ausgelöst. Die Polizei ermittelt gegen einen 83 Jahre alten Mann. Er soll im Zimmer gelegen haben, in dem das Feuer ausbrach. Ob er dort Zigaretten geraucht hat, ist nicht bekannt. Er soll an Demenz leiden und wegen seiner Verletzung­en nicht vernehmung­sfähig sein. Das teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Mittwochmi­ttag mit.

Währenddes­sen gehen die Aufräumarb­eiten im Marienhosp­ital weiter. Der Betrieb laufe wie gehabt, versichert­e Geschäftsf­ührer Martin Meyer. Zwar seien einige Patientenz­immer nicht benutzbar. Operations- und Behandlung­stermine würden aber eingehalte­n, auch in den Tagesklini­ken.

Das Krankenhau­s will außerdem die Brandschut­zsanierung weiter fortführen, die 2017 begonnen worden war. Der Flur der Station, auf der der Brand ausgebroch­en war, war bereits saniert worden. Experten des Krankenhau­ses sagten, insbesonde­re die feuerfeste Decke habe Schlimmere­s verhindert. Sie ist so konstruier­t, dass sie Flammen bis zu 30 Minuten lang stand halten kann.

Am späteren Nachmittag besuchte Nrw-gesundheit­sminister Karl-josef Laumann (CDU) die Klinik. Er bedankte sich bei den Mitarbeite­rn, die zur Rettung geeilt waren, sowie bei der Feuerwehr. Das Unglück sei sehr wahrschein­lich durch einen Menschen verursacht worden, „der nichts dafür kann“, sagte Laumann mit Blick auf die Ermittlung­en und den demenzerkr­ankten Tatverdäch­tigen. Man könne nicht alle Brände in Krankenhäu­sern verhindern. „Im Marienhosp­ital hat es keine Defizite gegeben“, so Laumann. Zeitgleich zum Minister besuchte auch Weihbischo­f Dominikus Schwaderla­pp das katholisch­e Krankenhau­s und sprach mit Patienten.

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FOTO: RP Das Brandzimme­r wurde vollständi­g zerstört.

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