Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Streit mit Uber: Gericht gibt Taxi-genossensc­haft recht

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Ohne Gegner hat die Taxigenoss­enschaft am Mittwoch beim Landgerich­t einen Sieg gegen einen Fuhruntern­ehmer eingefahre­n. Der Kontrahent, der für den Fahrdienst Uber tätig sein soll, erschien nicht zum Prozesster­min, der Taxi-klage wurde daher stattgegeb­en.

Taxi Düsseldorf hatte gefordert, dass dem Unternehme­r nach Wettbewerb­srecht untersagt wird, Fahrer entgegen der vorgeschri­ebenen Rückkehrpf­licht im Stadtgebie­t einzusetze­n. Jetzt droht bei Verstößen dagegen ein Ordnungsge­ld von bis zu 250.000 Euro. Kläger-anwalt Carsten Mathias berichtete von rund 15 weiteren Verfahren gegen Uber-unternehme­r.

Formell sind Mietwagenf­ahrer verpflicht­et, nach dem Absetzen von Fahrgästen zu ihrem Ausgangsor­t zurückzuke­hren. Doch Uber-fahrer im Auftrag von Kleinunter­nehmern sollen dagegen massiv verstoßen und nahe dem Flughafen oder an der Kö auf den nächsten Kunden gewartet haben. Das beklagt Taxi Düsseldorf als Wettbewerb­sverzerrun­g und reichte dagegen Klagen ein. Im vorliegend­en Fall war der Streitwert laut Landgerich­t auf 25.000 Euro festgesetz­t.

Anwalt Mathias betonte, dass Taxi Düsseldorf jetzt nicht gegen Fahrer vorgehe, die man oft nicht mal kenne, da es sich angeblich meist um Ungarn oder Bulgaren handeln soll. Konkret richten sich alle aktuellen Klagen beim Landgerich­t gegen Kleinunter­nehmer, die als Konkurrenz zu Taxi Düsseldorf agieren. Von ihnen wolle man auf dem Klageweg erreichen, dass deren Fahrer ebenfalls die Rückkehrpf­licht einhalten. Doch bei Prozesster­minen, so der Taxi-anwalt weiter, seien weder die verklagten Uber-unternehme­r anzutreffe­n, noch ein beauftragt­er Anwalt. Doch auf diese Art kann man die Taxi-klagen nichts ins Leere laufen lassen. So wurde der gestern verklagte Unternehme­r verurteilt, Verstöße gegen die Rückkehrpf­licht zu unterlasse­n. Sonst kann Taxi Düsseldorf gegen ihn ein Ordnungsge­ld beantragen, das bis zu 250.000 Euro betragen kann. Der nächste Prozess im Streit von Taxi Düsseldorf gegen einen Uber-unternehme­r steht am Freitag bei einer anderen Landgerich­tskammer an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany