Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Das Theatermuseum bereitet Walter Gropius eine Bühne
Der Bauhaus-kunstschule entsprangen viele Köpfe der avantgardistischen Kunst. Dieses Jahr wird ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Nun widmet sich das Theatermuseum an der Jägerhofstraße 1 dem Bauhaus mit der Ausstellung „Theater der Klänge. Bauhausbühne“, die heute um 18 Uhr eröffnet.
Das Museum gestaltete in Zusammenarbeit mit dem Theater der Klänge fünf Räume, in denen acht Projekte der Bauhaus-kunstschule vorgestellt werden: Originale, Rekonstruktionen in Form von Modellen und Figuren sowie Umsetzungen der Ideen von Bauhaus-künstlern in Film und Fotografie finden sich dort.
Die Ausstellung beschäftigt sich unter anderem mit Bauhaus-direktor Walter Gropius und den Künstlern Kurt Schmidt, Oskar Schlemmer und Laszlo Moholy-nagy. Im Museum sieht man Filmaufnahmen von Inszenierungen ihrer Werke. Hierzu gehört Moholy-nagys „Die mechanische Exzentrik“, die in den 1920er Jahren von ihm skizziert, aber erst 1987 durch Jörg Lensing vom Theater der Klänge inszeniert wurde. Im Theatermuseum stehen Besucher auf Moholy-nagys grafischer Patitur, die auf einen Teppich gedruckt ist. Wer Moholy-nagys Anweisungen „Pfeile stürzen“, „Lamellen öffnen sich“, oder „Kreise rotieren“hört, kann sich vielleicht vorstellen, wie die Inszenierung aussieht – wahrscheinlich aber nicht. Dafür lohnt sich ein Abstecher ins Museum.
Mittels Fotos und Tonaufnahmen von Original-zitaten werden den Besuchern die Künstler der Bauhaus-schule, die 1919 bis 1933 bestand, näher gebracht.
Außerdem soll eine Besonderheit Kindern die Avantgarde schmackhaft machen: Sie dürfen an einer digitalen Schnitzeljagd teilnehmen, die im Museum auf Smartphones oder Tablets abrufbar ist. Durch das Beantworten von Fragen können sie dabei Punkte sammeln.
Michael Matzigkeit, kommissarischer Leiter des Museums, Marianne Schirge, Kulturamtsleiterin, und Jörg Lensing geben bei der Eröffnung eine Einführung. Andràs Sosko verkörpert Bauhaus-direktor Walter Gropius für dessen Vortrag „Kunst und Technik eine neue Einheit“. Die Ausstellung ist bis zum 8. Dezember zu sehen. Eintritt vier Euro, ermäßigt zwei Euro.