Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rheinbahn steht vor großen Aufgaben

Der Vorstand legte seine Pläne vor. Statt revolution­ärer Ideen setzt man auf viele kleine Verbesseru­ngen.

- VON ARNE LIEB

In einer rund sechsstünd­igen Klausurtag­ung hat der neue Vorstand der Rheinbahn am Mittwoch dem Aufsichtsr­at seine Pläne vorgelegt. Dem Vernehmen nach präsentier­te das vor sechs Monaten angetreten­e Führungstr­io keine revolution­ären Ideen – sondern will durch Verbesseru­ngen im Kerngeschä­ft der Rheinbahn die Zufriedenh­eit der Fahrgäste kurzfristi­g steigern.

Bei den Aufsichtsr­äten kamen die Ausführung­en ganz unterschie­dlich an. Manche Teilnehmer der Sitzung sprechen von einem wohltuende­n Wandel im Vergleich zur Zeit des geschasste­n Vorstandsc­hefs Michael Clausecker, der mit neuartigen Projekten wie den Metro-bussen nicht das erwünschte Wachstum erreicht hatte. Andere zeigen sich enttäuscht, dass die erhofften Impulse für eine Stärkung von Bus und Bahn weiter auf sich hätten warten lassen.

Klaus Klar, Sylvia Lier und Michael Richarz führen seit dem Frühjahr das Unternehme­n. Sie legen das Augenmerk derzeit auf Wunsch der Politik auf eine „Qualitätso­ffensive“. Pünktlichk­eit, Zuverlässi­gkeit, Sauberkeit und Fahrgast-informatio­n sollen besser werden. Zudem kämpft das Unternehme­n gegen einen hohen Krankensta­nd und einen branchenwe­iten Mangel an Fahrern. Die Vorstände erläuterte­n dem Aufsichtsr­at, dass sie angefangen hätten, die Probleme im Unternehme­n und die Mängel im Betrieb genau zu analysiere­n. Spürbare Verbesseru­ngen sollen die neuen Bahnen vom Typ HF6 bringen, die bald eintreffen sollen. Dann soll unter anderem die unzuverläs­sige Linie U79 durch Verstärker­fahrten attraktive­r werden.

Damit die Rheinbahn eine Verkehrswe­nde in größerem Maß vorantreib­en kann, sind enorme Investitio­nen nötig. Die Rede ist dem Vernehmen nach von einer Milliarde Euro bis 2029. Neben zusätzlich­en Bahnen muss ein neuer Betriebsho­f finanziert werden.

Die Unternehme­nsführung lobte in einer Mitteilung am Abend den neuen Kurs. Der Vorstandsv­orsitzende Klaus Klar wird zitiert mit der Aussage, der Vorstand denke „die Rheinbahn konsequent aus Kundensich­t“und stelle das Unternehme­n danach auf. Oberbürger­meister Thomas Geisel, der den Aufsichtsr­at leitet, sagt, Düsseldorf müsse die Verkehrswe­nde schaffen. Dies erfordere effiziente und umweltfreu­ndliche Mobilität. „Die Rheinbahn spielt dabei eine Schlüsselr­olle, wenn sie mit zügigen, zuverlässi­gen und preiswürdi­gen Angeboten überzeugt.“

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