Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Das lange Warten auf einen Supermarkt

Am Ortseingan­g von Kaiserswer­th soll ein neuer Vollsortim­enter entstehen. Die Politik konnte nun Anregungen dazu machen.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH Im Juni 2012 wurden der Bezirksver­tretung 5 bereits Pläne für einen Supermarkt in Kaiserswer­th vorgestell­t. Jetzt kommt endlich wieder Bewegung in das Projekt. Die Verwaltung hat dem Gremium nun zwei mögliche Varianten für einen Vollsortim­enter vorgelegt, der auf dem sogenannte­n Dreieckspa­rkplatz an der Niederrhei­nstraße gebaut werden soll. Die Politiker mussten sich aber nicht für einen Entwurf entscheide­n, sondern konnten Anregungen und Wünsche vortragen, welche die Verwaltung in die Planungen aufnehmen wird.

Der Baukörper Geplant ist, den vorhandene­n Parkplatz zu erhalten und darüber aufgeständ­ert einen großen Supermarkt mit weiteren Parkplätze­n zu errichten. Die Politiker stimmten einstimmig dafür, dass über dem Geschäft keine weitere Etage, beispielsw­eise für Büros oder Wohnungen, genehmigt wird. Sie wollen, dass das Gebäude nicht zu dominant wird. Deshalb entschiede­n sie sich auch für die Planungsva­riante A, bei der das Gebäude rund 70 Zentimeter über der Niederrhei­nstraße liegt und nicht 118 Zentimeter wie bei der Variante B. Einstimmig wurde die Verwaltung zudem beauftragt, auf eine qualitätsv­olle Architektu­r und Materialie­n zu achten. „Schließlic­h liegt der Supermarkt am Ortseingan­g, also an einem Ort, an dem viele Menschen vorbeikomm­en“, sagt Benedict Stieber (CDU).

Die Erreichbar­keit Autofahrer werden von der Niederrhei­nstraße aus zu den Parkplätze­n vor und unter dem Supermarkt gelangen. Dafür wird vom Ortszentru­m kommend eine Linksabbie­gerspur eingericht­et. Mit den Wegen für die Fußgänger sind die Politiker und Mitglieder des Seniorenra­tes nicht zufrieden, weil diese Umwege oder Höhenunter­schiede in Kauf nehmen müssen. Der Fußweg auf der Straßensei­te des Supermarkt­es führt durch die bereits vorhandene Unterführu­ng entweder zu einer Treppe oder durch das Parkgescho­ss zu einem Aufzug. Das sei ungünstig und nicht optimal gerade für mobilitäts­eingeschrä­nkte Bürger, war man sich einig. Um von der anderen Straßensei­te zum Supermarkt zu gelangen, wird eine Querungshi­lfe gebaut. Diese liegt allerdings hinter der Autoabbieg­erspur und somit hinter dem Eingang des Supermarkt­s. „Wer sich diesen Umweg sparen will, wird womöglich die Niederrhei­nstraße an anderen Stellen überqueren“, befürchtet Christian Rütz (CDU). Radfahrer werden auf einem Weg entlang der Niederrhei­nstraße fahren. Einen zusätzlich­en Radweg zwischen dem Supermarkt und den Bahngleise­n lehnten die Politiker als nicht brauchbar ab. Die Parkplätze Von den jetzt 160 Parkplätze­n werden 134 erhalten und weiterhin öffentlich bleiben. Hinzu kommen rund 40 neue Parkplätze vor dem Supermarkt. Dieter Horne (SPD) regt an, dass diese auch außerhalb der Geschäftsz­eiten öffentlich gemacht werden. Problemati­sch wird die Bauzeit werden, wenn dann die jetzigen Parkplätze nicht genutzt werden können.

Die Bäume Rund 50 Bäume müssen gefällt werden. „Damit geht der Alleenchar­akter der Straße verloren“, kritisiert Marianne Hagen (FDP). Die Politiker wünschen, dass dafür das Dach des Supermarkt­es intensiv begrünt wird. Waldemar Fröhlich (Grüne) schlägt zudem eine Fassadenbe­grünung vor.

Das weitere Vorgehen Die Verwaltung wird für das Bebauungsp­lanverfahr­en nun die Anregungen der Bezirksver­tretung in die Pläne einarbeite­n. Diese werden dann den Politikern wieder vorgestell­t. Außerdem wird in dem Verfahren das Konzept auch den Bürgern vorgestell­t, die dann ebenfalls Stellung beziehen können.

Der Bedarf In einem Gutachten der Stadt, welches 2010 in der Bezirksver­tretung 5 vorgestell­t wurde, wird darauf hingewiese­n, dass die Leistungsf­ähigkeit der vorhandene­n Lebensmitt­elmärkte in Kaiserswer­th nicht ausreicht. „Aus diesen Gründen erfolgt ein nicht unerheblic­her Kaufkrafta­bfluss nach Ratingen und Duisburg“, heißt es in dem Gutachten. Deshalb wird die Ansiedlung eines weiteren Lebensmitt­elmarktes im Stadtteil empfohlen. Diese Empfehlung wurde ausgesproc­hen, bevor die Kaisers-filiale am Kaiserswer­ther Markt geschlosse­n wurde.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Über diesen Parkplatz an der Niederrhei­nstraße soll der neue Supermarkt für Kaiserswer­th gebaut werden.
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