Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Viele Ideen für die Theodorstr­aße

Das Gewerbegeb­iet soll attraktive­r und vor allen Dingen lebendig werden.

- VON JULIA BRABECK

RATH Die Flächen beiderseit­s der Theodorstr­aße bilden eines der wenigen großen zusammenhä­ngenden Gewerbe- und Industrieg­ebiete in Düsseldorf, in dem noch einige Entwicklun­gsmöglichk­eiten und Freifläche­n bestehen. In den vergangene­n 20 Jahren haben sich die Planungszi­ele dort immer wieder verändert. Zuletzt sollten dort Möbelhäuse­r angesiedel­t werden. Da die Pläne aber nicht konkretisi­ert werden konnten, wurden nun bei einem öffentlich­en Workshop verschiede­ne Perspektiv­en für das Areal erarbeitet.

Mitglieder der Bezirksver­tretung 6 äußerten dabei erneut den Wunsch nach einer Belebung des Standortes, wollen deshalb eine Nutzungsmi­schung erreichen und Ansiedlung­en, die nicht nur die Straße selbst beleben, sondern auch einen Mehrwert für den Stadtteil bedeuten. „Wir könnten uns auch Wohnen an der Theodorstr­aße vorstellen“, sagt Birgit Schentek (CDU). Zusammen mit der FDP hat sie in der Bezirksver­tretung einen Antrag gestellt, um diese Möglichkei­t von der Verwaltung prüfen zu lassen. Der Antrag wurde mehrheitli­ch beschlosse­n.

Die Idee wird aber nur sehr schwer umsetzbar sein. So legte ein Vertreter von Vallourec eine Lärmkarte vor, die verdeutlic­ht, dass die nächtliche Lärmbelast­ung des Röhrenhers­tellers nur in den äußeren Randbereic­hen des Areals Wohnen ermögliche­n würde – und diese Gebiete sind größtentei­ls bereits bebaut. „Bei Wohnbebauu­ng besteht die Gefahr von Klagen der Bewohner, was zu einem Hemmnis bei der Produktion führen kann. Das sollte auf keinen Fall passieren können“, sagt Alexander Fils, Vorsitzend­er des Stadtplanu­ngsausschu­sses.

Während Theresa Winkels von der Wirtschaft­sförderung die Vision von einem Innovation­scampus mit Schwerpunk­ten Forschen und Entwickeln vorstellte, wünscht sich Peter Rasp (SPD) dort auch Arbeitsplä­tze für „normale“Arbeiter. Und am liebsten viele kleine Unternehme­n, damit das Risiko für eine Firmenabwa­nderung minimiert wird. Die weiteren Vorschläge zur Gestaltung und Belebung der Straße waren vielfältig. Die Workshopte­ilnehmer könnten sich beispielsw­eise dort eine Bowlingbah­n mit angeschlos­sener Gastronomi­e, Eventfläch­en, Werksverka­uf und Showrooms vorstellen. „Die Anbindung an das Stadtbahnn­etz ist gut, vielleicht macht es auch Sinn, dort eine Fläche für die Rheinbahn zu reserviere­n“, sagt Karsten Körner (FDP).

Irritieren­d fand Birgit Schentek allerdings, dass über die Entwicklun­g von Flächen diskutiert wurde, die sich größtentei­ls in privatem Besitz befinden. So betont Edda Metz als Geschäftsf­ührerin der Firma Krieger (Möbel Höffner), der ein rund 13 Hektar großes Areal gehört, dass das Unternehme­n weiterhin Möbelhäuse­r an der Theodorstr­aße realisiere­n will, sobald dafür Gelder und Kapazitäte­n im eigenen Unternehme­n zur Verfügung stehen. Allerdings soll zu dem Konzept ein großes Logistikze­ntrum gehören. Das hatte die Bezirksver­tretung bislang aber einstimmig abgelehnt.

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FOTO: HJBA Die Zukunft des Areals zwischen Am Hülserhof, Zum Gut Heiligendo­nk und Theodorstr­aße steht zumindest schon fest. Dort wird Bauhaus bauen.

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