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13. September 1940 Bomben auf den Buckingham Palace

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Die Bomben, die die deutsche Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs auf die britische Hauptstadt London abwarf, dienten vor allem einem Zweck. Sie sollten durch massive Zerstörung die Moral der Bevölkerun­g schwächen. Deshalb war immer wieder auch eines der markantest­en Bauwerke Ziel der Angriffe: Buckingham Palace. Wenige Tage nach Beginn von „The Blitz“wurde der Palast zum ersten Mal getroffen. Dabei wurde der Swimmingpo­ol zerstört. Zunächst wurde nur wenig über die Schäden am Palast berichtet. Das änderte sich am 13. September 1940. Zwei Bomben hatten den Innenhof getroffen, eine weitere die Kapelle. König George VI. und seine Ehefrau, Queen Elizabeth, hatten gerade in ihren Wohnräumen Tee getrunken. Die Fenstersch­eiben zerbrachen, die Wohnung wurde verwüstet, die Kapelle beschädigt. Das Königspaar war unverletzt und wurde später öffentlich­keitswirks­am dabei gezeigt, wie es seine Wohnung besichtigt­e. Anstatt die Moral zu schwächen, motivierte das Schicksal von George und Elizabeth die Menschen eher dazu, weiter durchzuhal­ten. Die Königin selbst formuliert­e es noch am Tag des Bombenangr­iffs so: „Ich bin froh, dass wir bombardier­t wurden. Jetzt kann ich den Menschen vom East End wieder in die Augen sehen“. Buckingham Palace wurde bis zum Kriegsende noch mehrfach Angriffszi­el der Luftwaffe. Dennoch überstand der Palast den Zweiten Weltkrieg mit eher leichten Schäden.

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