Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Till Westheuser leitet das Hyatt House

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LUXUSHOTEL

Für Till Westheuser ist es eine Rückkehr in die alte Heimat. Der neue Chef des Düsseldorf­er Luxushotel­s Hyatt House mitten im Andreas Quartier (AQ) hat sein Fach in der Landeshaup­tstadt gelernt. Mit 16 Jahren machte er seine Ausbildung im Hilton in Golzheim, faltete Bettlaken und servierte Frühstück. In der Familie ist die Hotellerie Alltag, der junge Till war auch oft bei seinem Onkel und seiner Tante in Essen, die dort das Landhotel Mintrop betreiben.

Fast 20 Jahre später ist Westheuser nun General Manager eines der spannendst­en Hotelproje­kte in der Stadt. Das Fünf-sterneHaus an der Mühlenstra­ße, zwischen Kunstsamml­ung K20 und Altstadt perfekt gelegen, ist eine außergewöh­nliche Mischung aus wuchtigem Grand Hotel in einem denkmalges­chützten Gebäude, künstleris­ch feinsinnig­em Boutique-haus und einer Luxus-herberge nach Boarding-prinzip, mit voll ausgestatt­eter Küche in den großzügig gestaltete­n 102 Zimmern.

„Diese Mischung bietet sonst in Düsseldorf keiner, und das hat mich extrem gereizt“, sagt Westheuser, der nach Stationen in Bahrain und in München (Mandarin Oriental) zuletzt als Vertriebsc­hef im Hotel Atlantic in Hamburg arbeitete. Wer als Hyatt-houseGast auf der Empore über dem imposanten Treppenhau­s frühstü

cken darf, muss dem Mann recht geben. In einem edleren Ambiente lässt sich in dieser Stadt kaum der Morgenkaff­ee trinken. Aber gibt es in Düsseldorf nicht längst zu viele Hotels? „Jein“, sagt Westheuser. Im Segment der luxuriösen Fünf-sterne-häuser gebe es keine Übersättig­ung. „Ich kann mit der Konkurrenz gut leben.“Der Breidenbac­her Hof, das Steigenber­ger Parkhotel und das Interconti sind fußläufig zu erreichen. Das Hyatt House versucht, seine Nische zu finden, indem es sich zwischen Kunstakade­mie und Kunstpalas­t als Haus der Kultur vermarktet (die Ai-weiwei-ausstellun­g hat viele Gäste gebracht), und zugleich bietet sich das Hotel einer internatio­nalen Business-klientel als Apartment-haus an. Anwälte, Investoren, Berater, Manager bleiben über mehrere Wochen oder sogar Monate, weil sie in den großzügige­n Apartments mit den vier Meter hohen Decken nicht nur eine Küche, sondern mit Waschmasch­ine und Trockner das Rundum-paket für Wohnen auf Zeit bekommen. 102 Zimmer gibt es, Ende August gab es zwischenze­itlich nur noch etwa zehn Zimmer im freien Verkauf. Eine gute Auslastung, genaue Zahlen will Westheuser aber nicht nennen. Der 35-Jährige weiß um die Verschwieg­enheit der Branche, wenn es um wirtschaft­liche Details geht. Im Schnitt kostet ein Zimmer 200 Euro pro Nacht. Demnächst sollen die Gäste in dem Hotel, das wie das gesamte Andreas Quartier zur Frankonia Immobilien­firma gehört, nicht nur gut essen und schlafen, sondern auch feiern können. Am 1. Oktober eröffnet das neue Bistro „Frank’s“und ein neuer Nachtclub im ehemaligen Palais Spinnrad. Es soll Live-musik, Konzerte und ein Bühnenprog­ramm geben. Damit öffnet sich das Andreas Quartier sichtbar zur Partymeile. Für die Hyatt-gäste soll es durch die Tiefgarage aber einen separaten Vip-eingang geben. So viel Exklusivit­ät muss dann doch sein. Michael Bröcker

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Till Westheuser ist der neue Chef des Luxushotel­s Hyatt House mitten im Andreas Quartier (AQ). Er hat sein Fach in der Landeshaup­tstadt gelernt.

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