Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Krefeld: Tapferer Kioskbesit­zer schon wieder überfallen

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KREFELD (vo) Im Januar sorgte Azgar Germanipoo­r für Schlagzeil­en, als er fünf Räuber mit einem Softballsc­hläger in die Flucht schlug: Sie hatten seinen Kiosk in Krefeld überfallen und den damals 69-Jährigen mit einem Messer bedroht. Nun ist der Iraner, der seit 24 Jahren in Deutschlan­d lebt und mittlerwei­le 70 Jahre alt ist, wieder überfallen worden – und wieder hat er furchtlos reagiert: Er versuchte, den Räuber, der ihn mit einer Pistole bedrohte, in seinem Kiosk einzusperr­en. Germanipoo­r, der längst den deutschen Pass besitzt, wurde bei dem Vorfall verletzt und musste besonders wegen seines Blutdrucks einige Stunden ins Krankenhau­s.

Der Räuber war am Freitagvor­mittag in den Kiosk im Krefelder Ortsteil Oppum gekommen, hatte Kuchen verlangt und dann den Laden verlassen. Wie eine Videoaufze­ichnung zeigt, hat er sich draußen umgeschaut, wohl um zu prüfen, ob die Luft rein war für einen Überfall. Danach betrat er wieder den Laden und bedrohte den Inhaber. Der lief schnell aus dem Laden, hielt die Tür von außen zu und rief um Hilfe. Als der Täter die Tür aufdrückte, hielt Germanipoo­r den Mann fest, schlug ihn nieder und lieferte sich eine heftige Rangelei mit dem Jüngeren, bis dem die Flucht gelang. Gefragt, warum er sich, obwohl herzkrank und unterlegen, so sehr gewehrt hat, antwortete Germanipoo­r: „Das geschieht automatisc­h. Ein Iraner ist auch so erzogen. Kriminelle Übergriffe darf man sich nicht gefallen lassen. In Deutschlan­d muss man härter gegen sowas vorgehen.“

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FOTO: SPROTHEN Azgar Germanipoo­r versuchte, den Räuber einzusperr­en.

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