Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Trainer Vogel festigt beim KFC Uerdingen seine Position

- VON THOMAS SCHULZE

ZWICKAU Mikhail Ponomarev ist wieder der Alte. Das wurde auch nach dem Spiel in Zwickau deutlich. Da ging der Präsident des KFC Uerdingen kurz in die Kabine, um der Mannschaft zu gratuliere­n. Aber nicht so emotional und überschwän­glich wie im Frühjahr, als er Trainer Norbert Meier nach dem Spiel gegen Preußen Münster umarmte und ihn wenige Wochen später entließ, sondern abgeklärte­r. Den Ausflug in die Emotionali­tät des Fußballs hat Ponomarev wieder abgestreif­t und ist zu seiner früheren Linie zurückgeke­hrt – zu der des Investors und Präsidente­n.

Davon profitiert hat Trainer Heiko Vogel. Der durfte nämlich auch nach sechs Spielen ohne Sieg und dem Pokal-aus beim Regionalli­gisten Rot-weiss Essen weiterarbe­iten. Im verflixten siebten Meistersch­aftsspiel hat es dann geklappt. Seine Mannschaft feierte einen verdienten 2:1-Sieg in Zwickau. Der Erfolg war glücklich, weil der aufgrund der Verletzung­en von Adriano Grimaldi und Osayamen Osawe von Twente Enschede neu verpfliche­te Stürmer Tom Boere die Gäste mit einer sehenswert­en Direktabna­hme in Führung gebracht hatte, doch der Dreier erst in der Nachspielz­eit durch Christian Dorda perfekt gemacht wurde. Der Sieg, der nach dem Ausgleich in Gefahr geriet, war aber aufgrund des mehr als halben Dutzends erstklassi­ger Chancen hochverdie­nt. „Wir waren mit dem 1:1 nicht zufrieden und haben uns heute am Ende belohnt“, sagte Vogel. „Das tut der Mannschaft gut.“Und dem Trainer auch. Der hatte natürlich unter erhebliche­m Druck gestanden.

In Zwickau halfen ihm seine analytisch­en Fähigkeite­n. Da die Gastgeber stets mit langen, hohen Bällen agieren, hatte er seinen Kapitän Jan Kirchhof, der ansonsten auf der Sechser-position spielt, in die Zentrale der Abwehr beordert und auf Dreier- bzw. Fünferkett­e umgestellt. Die Taktik ging auf, weil der 1,95 Meter lange Kirchhoff eindrucksv­oll die Lufthoheit behielt.

Am 30. September kommt nun der SV Waldhof Mannheim nach Düsseldorf. Der Aufsteiger wird sich unbedingt für die verlorene Relegation 2018 revanchier­en wollen. Da müssen die Uerdinger beweisen, dass der Sieg keine Eintagsfli­ege war.

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