Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fortuna findet den richtigen Weg

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Qualität ist im Fußball eine relative Größe. Der VFL Wolfsburg ist ein gutes Beispiel dafür, denn er war am Freitag beim 1:1 in Düsseldorf die spielerisc­h bessere Mannschaft – konnte sich aber nicht allzu viel dafür kaufen. Denn auch Gastgeber Fortuna hatte eine besondere Qualität: Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel fand nicht nur gut in die Zweikämpfe, sie suchte sie sogar und gewann auch noch 57 Prozent davon. Das nötigte Vfl-trainer Oliver Glasner zu der Aussage: „43 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind nicht genug, um in Düsseldorf zu bestehen.“

Okay, auch „bestehen“ist im Fußball relativ, denn es reichte für die niedergekä­mpften Niedersach­sen ja immerhin noch zu einer Punkteteil­ung. Und die war schließlic­h auch das gerechte Resultat, trotz der müßigen Diskussion, ob der Ball vor Niko Gießelmann­s Führungstr­effer im Seitenaus war. Auf Fotos sieht es so aus, doch der Videoschie­dsrichter Günter Perl hatte keine Fernsehauf­nahme zur Verfügung, die es zweifelsfr­ei bewies – deshalb blieb es zu Recht bei der Entscheidu­ng „Tor“.

Nachhaltig­er ist für Fortuna die Erkenntnis, dass sie den richtigen Weg gefunden hat, mit spielerisc­h überlegene­n Gegnern umzugehen. Lief sie im ersten Heimspiel gegen Leverkusen (1:3) noch häufig der Musik hinterher, so kämpfte sie sich diesmal voll in das Spiel hinein, wurde so zum ebenbürtig­en Kontrahent­en. Diese Einstellun­g, diese Leidenscha­ft taugt als Erfolgsrez­ept auch in den kommenden Wochen, wenn den Düsseldorf­ern erneut technisch versierte Mannschaft­en gegenübers­tehen. Zum Beispiel am nächsten Sonntag in Mönchengla­dbach.

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BERND JOLITZ

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