Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Fortuna II stark in Unterzahl
Düsseldorfs Regionalliga-mannschaft gewinnt beim VFB Homberg mit 4:2. Moritz Montag wird früh des Feldes verwiesen.
Die Laune war auch am Morgen nach dem Spiel prächtig. Und das, obwohl Fortunas Regionalliga-fußballer in aller Herrgottsfrüh schon wieder auf dem Trainingsplatz standen. Den Schützlingen von Trainer Nico Michaty machte das allerdings wenig aus, schließlich hatten sie einen immens wichtigen 4:2Sieg beim VFB Homberg eingefahren. Deshalb fiel die Übungseinheit immerhin nicht allzu intensiv aus. „Die Jungs haben individuell trainiert, ein paar Läufe gemacht“, sagte Michaty. Auch er wirkte glücklich, weil sein Team nicht nur ihn überzeugt hatte. Die Gründe des Triumphs:
Effektivität. Es mutete schon ein wenig kurios an. Da ließ die „Zwote“in den vergangenen Wochen ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor völlig vermissen, und fand sie am Freitag in ungeahntem Ausmaß wieder. Die Michaty-truppe hatte lediglich eine Handvoll Chancen, münzte vier davon allerdings sogleich in Treffer um. Dustin Willms glich nach knapp einer halben Stunde den zu diesem Zeitpunkt verdienten Rückstand aus, und kurz vor der Halbzeitpause veredelte Timo Bornemann einen Konter zur Führung. Michel Stöcker setzte nach dem Seitenwechsel einen Freistoß ins Netz, bevor Bornemann erneut seinen Bewachern entwischte und das vierte Tor erzielte.
Platzverweis. Auch das klingt kurios. Nach der berechtigten Roten Karte gegen Rechtsverteidiger Moritz Montag etwa zehn Minuten vor dem Ende des ersten Spielabschnitts raufte sich Fortunas zweite Mannschaft erkennbar zusammen und wurde stärker. Johannes Bühler nahm den Posten auf der rechten Außenbahn ein, Stürmer Max Wegner rückte ins Mittelfeld – und in einem kompakten 4-4-1-System ließen die Flingerner nicht mehr viel zu. Auch, weil niemandem ein Schritt zu weit war.
Moral. „Das war eine große Willensleistung“, sagte Michaty. „Wir haben gegen einen guten Gegner eine Stunde lang in Unterzahl gespielt und das sehr gut gemacht. Hut ab.“Er hatte Recht. Denn: Die „Zwote“warf sich in der Defensive in jeden Schuss, und wenn doch einmal ein Ball durchrutschte, war Torwart Maduka Okoye zur Stelle.
Nach den unglücklichen Auftritten der Vorwochen hatte sich die Michaty-elf den Sieg in Homberg redlich verdient. „Das könnte der Knotenlöser gewesen sein“, betonte der Coach hinterher. So schnell kann sich das Blatt wenden.