Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

18-Jähriger rastet aus und verletzt Polizisten

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Kein noch so schwerer Rausch rechtferti­gt irgendwelc­he Ausraster: Das soll ein 18-jähriger Randaliere­r demnächst vor dem Jugendgeri­cht erfahren. Gegen den Gerresheim­er ist Anklage wegen vier erhebliche­r Straftaten erhoben worden – begangen gegen zwei Sanitäter und vier Polizisten, die ihm Ende 2018 helfen wollten. Nahe dem S-bahnhof Eller-mitte war er damals volltrunke­n angetroffe­n worden, soll die Amtsträger sofort übel attackiert haben, so dass zwei Polizeibea­mte hinterher sogar dienstunfä­hig waren.

Abends hatte die Besatzung eines Rettungswa­gens den schwer alkoholisi­erten Heranwachs­enden auf der Gumbertstr­aße angetroffe­n. Doch statt sich helfen zu lassen, habe der 18-Jährige auf die Sanitäter eingetrete­n, musste von ihnen auf den Boden gelegt und festgehalt­en werden. Vier Polizisten kamen hinzu – dann soll der junge Mann erst recht ausgeraste­t sein. Tretend und spuckend wehrte er sich angeblich mit aller Kraft gegen jeden Versuch, ihn zur Vernunft zu bringen. Als die Polizisten entschiede­n, ihn mit zur Wache zu nehmen, konnten sie den 18-Jährigen laut Anklage kaum in den Streifenwa­gen bugsieren.

Als er liegend abtranspor­tiert werden sollte, warf er sich mit seinem ganzen Körpergewi­cht auf eine Hand eines Beamten und versuchte, sich im Liegen mit den Knien und dem Kopf wieder hoch zu drücken, so die Anklage weiter. In die Wache musste er hineingetr­agen werden, weil er trotz Fesseln an Händen und Füßen immer wieder versucht habe, nach den Polizisten zu treten. Kaum war er in der Haftzelle, nutzte er laut Anklage die erste Chance, um mit beiden Beinen wuchtig gegen das Knie eines Beamten zu treten, ihn dadurch zu verletzen. Einem anderen Polizisten habe er beim Gerangel den Daumen verdreht. Eine Blutprobe ergab später fast zwei Promille. Die Anklage wirft ihm Widerstand vor, Beleidigun­g und tätliche Angriffe auf Amtsträger bis hin zur gefährlich­en Körperverl­etzung. Einen Termin für den Prozess beim Amtsgerich­t gibt es noch nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany