Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Feuerwehr probt den Ernstfall im Werstener Tunnel
Flammen und dichter Rauch dienten der Überprüfung des Brandschutzkonzepts. Staus rund um den gesperrten A46-abschnitt.
(sime) Dichter Rauch, kaum Sicht, lodernde Flammen: „Es gibt einen Unfall mit Verletzten, der Unfallwagen brennt“– mit dieser Meldung eines Anrufers startet die Großübung im Autobahntunnel Wersten. Der ist am autofreien Sonntag gesperrt. Autofahrer müssen Umleitungen nehmen, teils staut sich der Verkehr. Dies ist schon am Samstag so.
Unter realistischen Bedingungen absolviert die Feuerwehr mit 38 Kräften in beiden Röhren des Autobahntunnels an der A46 ihre Übung. Durchsagen warnen: „Lebensgefahr, verlassen Sie den Tunnel“. Anders als bei Bränden in Gebäuden müssen die Einsatzkräfte parallel zur Menschenrettung sofort löschen: „Es soll nicht noch mehr giftiger Rauch entstehen und der Tunnel nicht beschädigt werden. Wenn wir Menschen antreffen, werden sie sofort nach draußen gebracht“, erklärt Christoph Schuster, Sprecher der Feuerwehr. Im Tunnel herrscht dichter Rauch, die Sicht ist schlecht. „Die Hitze und der Rauch ziehen nicht ins Freie ab“, erklärt Übungsleiter Jörg Heuser. Ihre Atemschutzgeräte legten die Feuerwehrleute schon auf der Fahrt zum Tunnel an. Eric Reimann bekämpft mit seiner Einheit den Brand und kühlt Decken und Wände. Die Personenrettung übernimmt ein weiteres Team. „Das Vorgehen im Tunnel ist nicht der alltägliche Einsatz, es ist interessant, das hier zu üben“, sagt Reimann.
Im Stadtgebiet und auf den Autobahnen ist die Feuerwehr Düsseldorf für neun Tunnelanlagen mit 18 Röhren zuständig. Der 800 Meter lange Autobahntunnel Wersten verfügt über eine Brandmeldeanlage, die bei Feuer Alarm auslöst. Daraufhin veranlassen die Mitarbeiter in der Tunnelleitzentrale von Straßen.nrw die Sperrung beider Tunnelröhren über die Lichtzeichenanlagen sowie die Sperrschranken. Die Lüftungsanlage fährt automatisch die Leistung hoch.