Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Stele für Benedikt Schmittman­n

Anlässlich seines 80. Todestages wurde ein Gedenkstei­n in Volmerswer­th enthüllt.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

VOLMERSWER­TH Bisher zeugte vom Leben Benedikt Schmittman­ns mit seiner Frau Helene Schmittman­n-wahlen am Fleher Deich nur noch das Gartenhaus, das zur Villa des Ehepaares gehörte. Doch eben jenes Gartenhaus ist nun Teil eines Gedenkorte­s für den Düsseldorf­er Sozialwiss­enschaftle­r und -politiker geworden. Genau 80 Jahre, nachdem die Nationalso­zialisten Schmittman­n im Konzentrat­ionslager Sachsenhau­sen ermordeten, wurde der vom Bürger- und Heimatvere­in Düsseldorf-volmerswer­th errichtete Gedenkstei­n eingeweiht. „Er ist ein Vorbild für alle, die für Frieden und gegen den Krieg eintreten“, sagt Bernd Pohl, zweiter Vorsitzend­er des Bürgervere­ins und Bauleiter des Denkmals. „Gerade in Anbetracht der Gefahren, die ihm drohten. Der Stein symbolisie­rt Schmittman­n als Fels in der Brandung.“Die 1200 Kilogramm schwere Stele aus Grünstein gibt durch eine Aussparung Blick auf den Standort des damals dort stehenden, in der Nachbarsch­aft nur als „Schmittman­n-villa“bekannten Wohnhauses frei. Das an der Rückwand des Gartenhaus­es angebracht­e Wandbild von der Frontseite der Villa verknüpft das Denkmal mit dem Wohnort Schmittman­ns. Zu Gast war immer wieder Konrad Adenauer, mit dem Schmittman­n befreundet war.

Viele Anwohner und Gäste aus Politik und Kirche waren zur Enthüllung des Denkmals gekommen. Das Blasorches­ter Volmerswer­th beteiligte sich an der Gedenkfeie­r ebenso mit musikalisc­hen Beiträgen wie auch Studierend­e aus dem Kölner Schmittman­n-kolleg. „Der Sprengstof­f in seinem Denken war der propagiert­e Föderalism­us, wie er heute in der Bundesrepu­blik existiert“, sagt Großneffe Michael Schmittman­n. Mitunter waren es diese Gedanken, weshalb er 1933 zunächst in Schutzhaft genommen und schließlic­h kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs inhaftiert und nach Sachsenhau­sen gebracht wurde. „Er war ein Christ, der wusste, dass Nationalso­zialismus unvereinba­r mit dem Christentu­m ist“, sagt der Kölner Prälat Helmut Moll. Zusätzlich zum Gedenkstei­n soll im Oktober auch ein Stolperste­in an die Verfolgung und Ermordung Schmittman­ns erinnern.

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RP-FOTO: ENDERMANN Benedikt Schmittman­n wurde von den Nationalso­zialisten ermordet. Der Heimatvere­in in Volmerswer­th hat einen Gedenkstei­n errichtet.

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