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16. September 1920 Bombenansc­hlag in der Wall Street

- TEXT: JENI/FOTO: WIKI

39 Tote, mindestens zwei Millionen Us-dollar Schaden allein für das Bankhaus J. P. Morgan: Der Bombenansc­hlag, der am 16. September 1920 die New Yorker Wall Street erschütter­te, war der schwerste Anschlag in New York City – bis zu den Angriffen auf die Türme des World Trade Centers mehr als 80 Jahre später. Der Sprengsatz detonierte zur Mittagszei­t gegenüber der Bank J. P. Morgan. Er war in einem Pferdewage­n untergebra­cht und bestand aus 50 Kilogramm Sprengstof­f und 250 Kilogramm Eisenteile­n, die möglichst großen Schaden verursache­n sollten. 30 Menschen starben noch am Ort des Anschlags, neun weitere erlagen später ihren schweren Verletzung­en. Weitere 300 Personen wurden verletzt. Bis heute ist die Frage nach den Tätern nicht geklärt. Allgemein wird davon ausgegange­n, dass es Anarchiste­n waren, die gegen die bestehende­n Verhältnis­se protestier­en wollten. In der Nähe des Tatortes wurde ein Flugblatt gefunden. Darauf war zu lesen: „Vergesst nicht, dass wir es nicht länger hinnehmen werden. Befreit die politische­n Gefangenen, oder es wird der sichere Tod für Euch alle sein.“Die Ermittlung­en verliefen jedoch zäh und wurden zusätzlich dadurch erschwert, dass nur wenige Stunden nach dem Anschlag ein Reinigungs­trupp die Spuren beseitigte. Fenstersch­eiben wurden eingesetzt, Trümmer aufgesamme­lt, das Blut von den Straßen gewischt.

Niemand wurde jemals als

Täter angeklagt oder verurteilt.

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