Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Zwischenwa­hn undwirklic­hkeit

Im Thriller „ Jenseits der Angst“durchlebt eine Modedesign­erin einen wahren Albtraum.

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(ry) Wohl jeder Mensch hatte in seinem Leben schon einmal Angst. Diese kann in ganz unterschie­dlichen Situatione­n aufkommen. Einige Leute haben Angst vor Spinnen, andere Menschen vor der Höhe, vor engen Räumen oderwenn sie nachts durch eine dunkle Straße gehen müssen. Im Normalfall ist diese Furcht aber nur temporär und stellt in den seltensten Fällen eine Extremsitu­ation dar. Ganz anders verhält es sich bei der Protagonis­tin des Films „Jenseits der Angst“, die sich konstant unter voller Anspannung befindet. Mit ihrem Verhalten irritiert die renommiert­e Modedesign­erin Lisa Hembach (Anja Kling) deshalb auch ihre Umgebung. Sie wirkt fahrig, unkonzentr­iert und fühlt sich verfolgt. Albträume, Panikattac­ken und Angstzustä­nde quälen die eigentlich selbstbewu­sste, attraktive Frau. Ihr unterlaufe­n beruflich schwere Fehler, die die neue Kollektion und damit die Zukunft der Firma gefährden. Ihre große Liebe, ihr Mann Ronald (Benjamin Sadler), den sie gegen denwillen ihres Vaters geheiratet hat, versucht, ihr nachkräfte­n zu helfen und Schaden vomunterne­hmen abzuwenden. Ronald und die ganze Belegschaf­t sorgen sich um die seelische Gesundheit von Lisa. Sie vertraut vor allemihrer alten und einzigen Freundin Susanne (Milena Dreißig), die auch ihre Ärztin ist. Lisa selbst ist ihrverhalt­en unerklärli­ch. Sie hat Angst, ihren Verstand zu verlieren. Als sie erkennt, dass auch noch der IT-EXperte ihrer Firma, Stefan (Moritz Grove), sie heimlich beobachtet, rastet Lisa völlig aus. Trotz allem wird die Berliner Fashion Week für die Designerin zum großen Erfolg. Allerdings eskaliert die Situation während der After-show-party. Lisa glaubt zu sehen, wie Ronald sie mit einemder Models betrügt. Auf dem Heimweg verursacht sie einen Autounfall, bei demsie glaubt, dasmodel totgefahre­n zu haben. Mithilfe von Ronald begeht Lisa Fahrerfluc­ht. Es gibt keine Spuren, keine polizeilic­hen Ermittlung­en. Aber ihr Leben gerät ab jetzt komplett aus den Fugen. Die Liebe zuronald bekommt tiefe Risse. Angst und Misstrauen bestimmen Lisas Verhalten. Unterderre­gie vonthorste­nnäter, der auch dasdrehbuc­h zu dem Film geschriebe­n hat, ist ein nervenzerr­eißender Thriller entstanden, der bis zum Schluss fesselt. Mit Hauptdarst­ellerin Anja Kling hat der Filmemache­r schon einmal an einempsych­othriller gearbeitet, vor fünf Jahren bei„verhängnis­vollenähe“. Imvorfeld derdreharb­eiten zu„jenseits der Angst“habe es viele Gespräche mit den Schauspiel­ern und dem Regisseur gegeben, um sich gemeinsam auf die intensive Zeit einzustimm­en, wie Kling im Interview verrät. Dabei sei Näter für Änderungsv­orschläge am Drehbuch sehr offen gewesen. Anstrengen­d waren während derdreharb­eiten vor allemdie extremhart­ennachtdre­hs beiminusgr­aden. „Die Temperatur­en waren in dertatmanc­hmal etwas hinderlich. Der schlimmste Tag war für mich der Dreh auf dem Dach bei minus zehn Grad im Abendkleid und barfuß“, gibtkling zu. Einvorteil­war, dassnäter auch dasdrehbuc­h zum Film verfasst hat, denn so habe er alle Einstellun­gen schon vor der ersten Klappe im Kopf gehabt. „Er weiß genau, was er will. Dadurch entsteht eine konzentrie­rte und zackige Arbeitsatm­osphäre ohne Ablenkung, zu große Pausen oder Überstunde­n.“Auch Klings Schauspiel­kollege Benjamin Sadler kannte Thorsten Näter schon von einem vorherigen Projekt – die beiden hatten schon beimhambur­ger „Tatort: Fetischzau­ber“1996 das Vergnügen, miteinande­r zu arbeiten. Bezogen auf seine Filmfigur erzählt Benjamin Sadler: „Thorsten hat schon klare Vorstellun­gen als Autor zur Figur gehabt, die wir dann zusammen alsgrundla­ge fürmeine Figur nochweiter entwickelt haben. Für gute Ideen oder Vorschläge ist natürlich immer Platz.“Bei „Jenseits der Angst“habe dem Schauspiel­er, der zugibt, sich vor Spinnen zu fürchten, vor allem das Spiel mit Schein und Sein gefallen.

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Die Ehe von Ronald (Benjamin Sadler) und Lisa (Anja Kling) steckt in der Krise. Lisas immer heftigerwe­rdende Angstzustä­nde belasten die Beziehung zusätzlich. Finden sie eine Lösung? FOTO: ZDF/HANS-JOACHIMPFE­IFFER

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