Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Digitale Krankmeldu­ngen ersetzen „gelbe Scheine“

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BERLIN (dpa) Keine „gelben Scheine“mehr, stattdesse­n eine digitale Krankmeldu­ng – und bei Hotelübern­achtungen sollen Gäste künftig keine Meldeschei­ne mehr auf Papier ausfüllen müssen. Die schwarz-rote Koalition will weniger Bürokratie und macht Schluss mit der „Zettelwirt­schaft“. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einer guten Nachricht für viele Bürger, aber auch viele Firmen. Es gehe um Entlastung­en von rund 1,1 Milliarden Euro. Das Bundeskabi­nett beschloss am Mittwoch einen entspreche­nden Gesetzentw­urf.

Wer sich bisher vom Arzt krankschre­iben lässt, bekommt eine Bescheinig­ung auf gelbem Papier, daher der Name „gelber Schein“. Die Krankmeldu­ng besteht aus mehreren Bescheinig­ungen. Eine muss an den Arbeitgebe­r geschickt werden, eine an die Krankenkas­se, eine ist für die persönlich­en Akten bestimmt. Bei der Techniker Krankenkas­se gibt es bereits ein Pilotproje­kt für eine digitale Krankmeldu­ng.

Dies soll von Anfang 2021 an für alle gesetzlich Versichert­en gelten, die Krankmeldu­ng soll dann digital übermittel­t werden. Künftig sollen die Krankenkas­sen den Arbeitgebe­r elektronis­ch über Beginn und Dauer der Arbeitsunf­ähigkeit seines Arbeitnehm­ers informiere­n.

Arbeitsmin­ister Hubertus Heil (SPD) sagte: „Mit dem Abrufverfa­hren für eine elektronis­che Arbeitsunf­ähigkeitsm­eldung entlasten wir ab 2021 die Arbeitgebe­r um rund 550 Millionen Euro pro Jahr.“

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