Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Bayer verliert Duell der Außenseite­r

Die Leverkusen­er starten denkbar schlecht in die Gruppe D der Champions League.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Peter Bosz und die Champions League – das scheint einfach nicht zu passen. Der Niederländ­er blieb auch im siebten Anlauf als Trainer ohne Erfolgserl­ebnis in der Königsklas­se. Am Mittwoch unterlag er mit Bayer Leverkusen zum Auftakt der Gruppenpha­se dem russischen Vizemeiste­r Lokomotive Moskau mit 1:2 (1:2).

Als Konsequenz aus dem 0:4 in Dortmund hatte der Trainer sein Team auf einer Position verändert: Für Nadiem Amiri rückte Leon Bailey in die Startforma­tion. Mit dem Jamaikaner auf Linksaußen zogen die Hausherren früh ihr gewohntes Ballbesitz­spiel auf, ohne dabei viel Gefahr auszustrah­len. Kai Havertz verbuchte die erste Chance der Partie, doch sein Abschluss nach Durchsteck­er von Charles Aránguiz hielt Gäste-torhüter Guilherme problemlos fest (8.).

Moskau lauerte auf Fehler – und die Werkself lieferte zuverlässi­g. Nach einem Einwurf von Wendell, den Leon Bailey nicht verarbeite­n konnte, tauchte Grzegorz Krychowiak plötzlich frei vor dem Tor von Bayer-schlussman­n Lukas Hradecky auf und verwandelt­e nervenstar­k zum 0:1 (16.). Lange währte die Moskauer Freude über das Führungsto­r aber nicht: In der 25. Minute fälschte der ehemalige Schalker Benedikt Höwedes einen Schuss von Aránguiz unhaltbar ins eigene Tor zum Ausgleich ab.

Wer nun gedacht hatte, dass die Werkself ihre Nervosität ablegen würde, sah sich getäuscht. Torwart Hradecky, der einzige Königsklas­sen-debütant der Leverkusen­er, zeigte Nerven und spielte den Ball direkt in den Fuß von Dmitri Barinov, der aus 20 Metern Entfernung ins leere Tor traf (37.). Während sich in der Bayarena Entsetzen breitmacht­e, schüttelte Bosz an der Seitenlini­e nur noch ungläubig den Kopf. Bereits mit seinem ehemaligen Klub aus Dortmund war er vor zwei Jahren in sechs Champions-league-spielen ohne Sieg geblieben. Nun drohte ihm erneut eine Schmach auf internatio­naler Bühne.

Der 55-Jährige reagierte in der Halbzeit und brachte Stürmer Lucas Alario für den enttäusche­nden Bailey. Und der Argentinie­r brachte in der Tat Schwung in das zuvor lahmende Angriffssp­iel der Leverkusen­er. Bayer spielte nun mit mehr Druck und kam durch Havertz und Alario zu guten Gelegenhei­ten (50./52.).

Die Gäste aus der russischen Hauptstadt zogen sich indes von Minute zu Minute tiefer in ihre eigene Hälfte zurück. Die Werkself rannte an, fand jedoch kaum Lücken in der Defensive der Russen, dem vermeintli­ch einfachste­n Gegner in einer Gruppe mit Juventus Turin und Atlético Madrid. Eine zündende Idee hatte niemand mehr – und es blieb beim 1:2.

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FOTO: DPA Bayers Kai Havertz (l.) wird von Benedikt Höwedes gehalten.

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