Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Hoffnung auf Erhalt der Ponyranch
Auch Kulturlabor und Datscha könnten Ersatzstandorte erhalten, wenn das Bauprojekt Tetelberg realisiert wird.
BILK Auf dem mehr als zehn Hektar großen Areal zwischen Völklinger Straße und Sternwartpark wird gebaut, gerade läuft der Architektenwettbewerb für das Plangebiet „Südlich Auf’m Tetelberg“. Am 1. Oktober sollen Ergebnisse präsentiert werden. Das Luisen-gymnasium mit Sporthalle erhält dort einen Neubau (Baufeld 2), ein Quartier mit bis zu 500 überwiegend preisgünstigen Wohnungen (Kernzone) sowie Standorte für Gewerbe und Dienstleistung auf dem Grüngürtel entlang des Südrings sollen in Bilk entstehen. Fafas Ponyranch, das Kulturlabor und die „Kreativ-oase“Datscha stehen diesem Vorhaben ebenso im Weg wie diverse Kleingärten.
Doch jetzt gibt es Hoffnung für die Betroffenen. Die Grünen hatten für die Sitzung der Bezirksvertretung 3 angefragt, inwieweit es möglich sei, dass die „bestehende soziale Infrastruktur und die Kreativräume“zumindest in Teilen erhalten werden können oder ob ihnen gegebenenfalls Ausgleichsflächen angeboten werden könnten. Und die Antwort der Verwaltung war in mehrfacher Hinsicht erstaunlich: Demnach sei den Planungsteams ein Standort an der Volmerswerther Straße 127a innerhalb des Baugebietes ans Herz gelegt worden, bei dem auch eine Integration der Datscha und des Kulturlabors in die Wettbewerbsarbeiten erfolgen könnte. Hinsichtlich der Ponyranch habe die Verwaltung einen Ersatzstandort außerhalb des Plangebiets, „aber in dessen Nähe“, in der näheren Betrachtung, derzeit würden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen. Die Stadt sei sowohl mit der Betreiberin als auch mit der Pächterin im Austausch, der neue Standort würde von der Betreiberin für eine Weiternutzung als Ponyhof als geeignet angesehen. Für die Flächen der Kleingärten würden gesetzlich geregelten Ersatz- und Entschädigungsansprüchen Rechnung getragen.
„Das ist mehr, als wir erwarten konnten“, zeigte sich Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund erfreut. Auch Klaus Wagenbach, Betreiber des Kulturlabors, der in der Sitzung Rederecht erhielt und sich für einen Erhalt seiner Einrichtung stark gemacht hatte, zeigte sich verblüfft: „Das ist mir komplett neu.“Yvonne Krüll, Betreiberin der Ponyranch, weiß zwar von den Bemühungen, ein neues Grundstück für sie zu finden, bleibt aber skeptisch „so lange ich keinen Pachtvertrag unterschrieben habe“.
Noch am Montag hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet, unter den 14 Mitbegründern seien ebenfalls Anwohner von Volmerswerther und Bedburger Straße, die sich auch wegen des erwartet hohen Verkehrsaufkommens gegen das Bauvorhaben aussprechen, wie Klaus Wagenbach erklärt. Eine entsprechende Online-petition hatten bis gestern 354 Unterstützer unterzeichnet.
Thorsten Graeßner, Sprecher der Grünen in der Bezirksvertretung 3, hat Verständnis für die Initiatoren: „Die Kreativräume am Rande der Kleingartenanlage sind die letzten Off-räume in Bilk, die zum Beispiel auch durch die Kulturvereine Brause und Damenundherren nach dem Verlust ihrer Räumlichkeiten bespielt werden können.“Ebenso seien der alte Baumbestand und die Blühwiesen auf dem Grüngürtel erhaltenswert.