Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Neuer Schulleiter fordert Schüler heraus
Thorsten Zahn tritt beim Düsseldorfer Marathon an und will gegen eine Staffel von Schülern und fitten Eltern gewinnen. Der 43-Jährige leitet seit dem neuen Schuljahr das Freie Christliche Gymnasium. Staatlich anerkannte Ersatzschule
REISHOLZ Der Neue ist altbekannt. Seit dem 1. August ist Thorsten Zahn Leiter des Freien Christlichen Gymnasiums in Reisholz. An der Schule ist er aber bereits seit 2007, war schon länger im erweiterten Leitungsteam, war dort zuständig für die Unterstufe. Jetzt sitzt er öfter in dem großzügigen Schulleiterbüro. Die Schreibtischarbeit hat zugenommen, das Unterrichten ist weGeographie. Er war schon Lehrer mit allen Examina, als er mehr als ein Jahr lang eine Fortbildung für Mathematik gemacht hat. Seither kann er dieses Fach bis Klasse 10 unterrichten. Spaß habe ihm Mathematik immer schon gemacht, er hatte in der Schule auch Mathe-lk. Das Fach aber zu studieren, dies habe er sich dann noch nicht getraut.
Heute wohnt er in Burscheid, eine halbe Autostunde entfernt. Oder eine Stunde, wenn er das Rad nimmt. Das tut er zuweilen, wenn Wetter und Terminkalender es zulassen. In seinem Büro steht noch ein weiteres Rad. Derzeit ist es ungenutzt. Dem soll sich demnächst die Technik-ag annehmen, sagt Zahn, und es umbauen zu einem sogenannten Single-speed-bike. Das sind jene Räder, die keinerlei Gangschaltung mehr haben, aber dafür kaum gewartet werden müssen. Zuhause sind er, seine Frau, die als Geografin für ein Eu-projekt arbeitet, und die drei Kinder, sechs, acht und zehn Jahre alt, Mitglieder der Evangelischen Freikirchlichen Gemeinde Leichlingen-kuhle.
Sport und Bewegung sind für Thorsten Zahn wichtig. Schließlich war er früher mal Leistungssportler. Das sieht man ihm heute noch an. Neben Radfahren und Laufen geht er regelmäßig klettern. Ein guter Ausgleich für den Rücken, sagt er, nach langen Stunden am Schreibtisch. Sportlich ist auch die Wette, die Zahn anbietet. Der 43-Jährige läuft Marathon. Auch den kommenden in Düsseldorf will er angehen. Der startet Ende April nächsten Jahres. So rund 3:30 Stunden wird er brauchen, schätzt Zahn. Und nun fordert er die Schule heraus: Welche Staffel aus Schülerinnen und Schülern oder auch fitten Vätern und Müttern ist schneller als er? Was es im Erfolgsfall als Belohnung geben würde, müsse er sich aber noch überlegen.
Eine gute Schule will er machen. Für ihn bedeutet es, dass die Lehrer Freude am Job und am Unterrichtsstoff haben. Und dass sie sich auf die Das Freie Christliche Gymnasium in Reisholz wurde 2003 gegründet, Träger ist der Rheinisch Bergische Verein Christliche Schulen. Anfangs fand der Unterricht in den Räumen der Freien Christlichen Gesamtschule statt.
2008 bezog die Schule den Neubau an der Buchenstraße 1. Neben staatlichen Zuschüssen finanziert sich die Schule durch Elternbeiträge. Derzeit hat das Gymnasium, das eine Ganztagsschule ist, rund 620 Schülerinnen und Schüler.
Schüler einlassen. „Wir sehen Schülerinnen und Schüler als eigenständige Persönlichkeiten und nehmen sie auch so an.“Allerdings ist das, was seine Schülerinnen und Schüler so an Musik hören, nicht ganz seine Stilrichtung. Er, der auch Querflöte und Alt-saxophon spielt, hört gern Jazz. Aber ebenso Pop und Rock. Eine seiner Lieblingsbands ist „Fury in the Slaughterhouse“, auch wenn die sich längst aufgelöst hat.
Was er sich wünschen würde von den Schülern? Mehr Vertrauen in die Lehrer. Derjenige, der da vorne an der Tafel stehe – es ist immer ein Smartboard, Kreidetafeln gibt es an dieser Schule überhaupt nicht mehr – wisse, was er tue, sagt Zahn. „Wir haben die Ausbildung, wir sind die Profis.“